Berater des ukrainischen Präsidenten mit Nazisymbolen auf Facebook erwischt
Es ist eine außergewöhnliche Karriere, die Juri Sergejewitsch Birjukow hingelegt hat. Geboren am 23. Oktober 1974 in der ukrainischen Stadt Nikolajew, schrieb er sich 1992 in das medizinische Institut in Dnipropetrowsk zum Studium ein. Aus nicht bekannten Gründen ließ er das medizinische Studium sausen und bewarb sich 1993 zur Aufnahmeprüfung an die staatliche Kiew-Mohyla-Akademie, eine der führenden Hochschulen in der Ukraine. Birjukow scheiterte jedoch und wurde nicht zugelassen.
Mit einer gescheiterten akademischen Laufbahn hinter sich, fand er 1995 eine Beschäftigung in dem damals noch jungen Grafikunternehmen MacHOUSE, wo er aber bereits nach nicht einmal einem Jahr gefeuert wurde. Grund war laut Angaben seines Vorgesetzten sein schlechter Umgang mit Kunden. Angeblich soll Juri Birjukow auch den Geschäftsinhaber mit einer Waffe bedroht haben.
Karriere in zweifelhaftem Umfeld
Es folgten weitere Jahre, geprägt von eher fragwürdigen Formen der Geldbeschaffung wie Schneeballsystemen oder Diebstahl an indonesischen Investoren, die ihm am Ende einen Luxuswagen, viele um ihr Geld gebrachte Menschen und Kontakte zu Oligarchen eintrugen. Als 2013 die sogenannte Maidanrevolution ausbrach, bot Birjukow seine medizinischen Kenntnisse auf dem Maidanplatz an und gründete schließlich im März 2014 eine Organisation mit dem Namen "Flügel des Phönix". Durch diese Organisation sammelte er nach eigenen Angaben bis Ende 2014 fünfzig bis sechzig Millionen Griwna ein, was zum damaligen Zeitpunkt einem Gegenwert von 2,6 Millionen bis 3,1 Millionen Euro entsprach.
Das Geld, das hauptsächlich aus Kanada und den Vereinigten Staaten von Amerika stammen soll, wo auch eine große und höchst einflussreiche ukrainische Diaspora lebt, wurde für militärisches Equipment ausgegeben. Sogar zwölf Pick-ups des Typs Mitsubishi L200 überreichte der "Flügel des Phönix" den ukrainischen Kämpfern im Donbass, die diese anschließend zu mobilen Raketenwerfern umfunktionierten.
Wann genau der Kontakt zwischen Juri Birjukow zu Petro Poroschenko entstand, einem der reichsten Männer und Oppositionspolitiker der Ukraine vor der sogenannten Maidanrevolution, ist nicht bekannt. Auch nicht, welche Fähigkeiten des ominösen Birjukow so überzeugend waren, dass der "Schokokönig" Poroschenko ihn drei Monate nach seiner Wahl zum präsidialen Berater ernannte.
Rassistische und unverhohlen neonazistische Parolen im sozialen Netzwerk
Auf jeden Fall zeichnet sich der Berater des ukrainischen Präsidenten und des Verteidigungsministers vor allem durch seinen Hass auf Russland aus. Als fleißiger User von Facebook mit fast 150.000 Abonnenten, wo er sich nach wie vor seines Studiums am medizinischen Institut von Dnipropetrowsk rühmt, lässt er auch immer wieder seine unverfälschte Gesinnung zum Vorschein kommen. So bezeichnete er die Russen mal als "hohle und schädliche Insekten" oder freut sich über den Abschuss eines Rebellen im Donbass mit den Worten:
Wie kann man aus "Denen-die-es-dort-nicht-gibt" diejenigen machen, "die-dort-begraben-sind"? PENG – und es gibt sie nicht mehr.
Über Russen hinaus zog sich Birjukow aber vor ein paar Tagen breiten Zorn zu, als in einem Post die von Neonazis als politische Parole verwendete Zahlenkombination "1488" benutzte. 14 ist dabei ein Verweis auf den "Vierzehn Worte"-Slogan eines verstorbenen neonationalsozialistischen US-Politikers, der lautet: "Wir müssen die Existenz von unserem Volk und die Zukunft für weiße Kinder absichern." Die Zahl "88" wiederum ist ein Verweis auf den jeweils achten Buchstaben des lateinischen Alphabets: "HH" steht in diesem Zusammenhang für "Heil Hitler".
Was genau er mit diesem Post bezwecken wollte, ist völlig schleierhaft. Er kommentiert ein Bild mit einem Bauarbeiter mit den Worten:
Wir bauen Wohnheime. 1.4.8.8. Vor zweieinhalb Monaten war hier eine leere Fläche.
Was im ersten Moment völlig zusammenhanglos wirkt, macht zumindest auf Ukrainisch ein bisschen mehr Sinn, weil es sich mit der Zahlenkombination reimt: "Obschagi stroit my ne brosim. Odin chetyre wosem wosem." Ob er den Bau von neuen Wohnungen auf diese Weise der Verwirklichung des alten nationalsozialistischen Traums von "Lebensraum im Osten" widmet oder einfach nur Spaß an einem Reim mit Naziparolen hatte, wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben. Erst als sich die kritischen Reaktionen auf seinen Post mehrten, löschte der Berater des ukrainischen Präsidenten und Verteidigungsministers den Beitrag. Aber aufmerksame User haben davon einen Screenshot gemacht und diesen als Beweis gesichert.
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