Schweden klärt auf: Filme zur Sexualerziehung für die Lust von Migrantinnen
Magdalena Abrahamson, Leiterin des Projekts der RFSU, einer Vereinigung zur Sexualerziehung:
Wir wollen erreichen, dass es absolut nicht herablassend oder erniedrigend ist, wir wollen, dass es sie stärkt, dass sie in Schweden diese Rechte haben."
Die Rückmeldungen auf die Filme seien positiv. Frauen aus konservativ muslimischen Ländern hätten die Videos nicht als anstößig oder beschämend empfunden. Die Filme sind einfach gehalten mit simplen Präsentationen und dem Begleitkommentar einer Frau.
Weitere 3,7 Millionen Schwedische Kronen will die Regierung für das Aufklärungsprojekt bereitstellen. Die Gelder sollen dazu dienen, die Filme in weitere Sprachen zu übersetzen und Übersetzer besser in der Sexualterminologie auszubilden.
Film aus der Aufklärungsreihe zum Thema "Lust und Gefühl":
Hier wird auch Bezug auf die weibliche Beschneidung genommen. Sozialministerin Annika Strandhäll:
Wir haben festgestellt, dass einige der Frauen in dieser Gruppe von Neuankömmlingen aus Gesellschaften mit völlig andersartigen Normen, Regeln und Gesetzen kommen."
Schätzungsweise leben rund 150.000 Frauen in Schweden, deren Geschlechtsorgane durch Beschneidung beschädigt wurden. Genaue Zahlen gibt es nicht. Viele der minderjährigen Opfer stammen aus Migrationsfamilien, die schon länger in Schweden leben. Die Mädchen werden in den Ferien in die Herkunftsländer ihrer Eltern gebracht und dort beschnitten. Die Beschneidung wird nach der Geburt oder während der Kindheit bis hin zur Pubertät vorgenommen. Die Nicht-Beschneidung gilt in manchen Gesellschaften als Stigma und führt zur Ausgrenzung. Sie ist gebunden an das Gebot der "Reinheit" der Frau. In Kenia wird versucht, die Praktik durch ein Ritual ohne den Einsatz einer Rasierklinge für die Mädchen zu ersetzen und die Frauen, die den Beruf der Beschneiderin haben, aufzuklären.
Die illegale Praktik, an der viele Opfer sterben, ist in Afrika, Asien und dem Nahen Osten zu finden. 2016 schätzte UNICEF, dass es weltweit 200 Millionen Frauen gibt, denen dieses Leid zugefügt wurde. Die Videos richten sich besonders an Frauen aus Syrien, Afghanistan und Somalia.
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