Britisches Außenamt: Wir haben niemals behauptet, dass das Nervengift Nowitschok aus Russland stammt
Das britische Außenministerium hat zugegeben, den Tweet gelöscht zu haben, in dem behauptet wurde, dass das Nervengift Nowitschok, das mutmaßlich bei der Salisbury-Vergiftung der Skripals verwendet wurde, direkt aus Russland kam.
Another Foreign Office inconsistency?FCO say official transcript of ambassador justifies deletion of the tweet. But official video shows he said "the Novochok," not "Novichok", ie; the agent used in Salisbury.See link below. https://t.co/svvdxEdlkEpic.twitter.com/9KGbEqc3TC
— Joe Murphy (@JoeMurphyLondon) 4. April 2018
Am gestrigen Dienstag räumten britische Wissenschaftler ein, dass sie trotz intensiver Untersuchungen nicht sagen konnten, woher das Gift kam.
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Diese Aussagen untergruben eine Reihe von Behauptungen, die zuvor vom Außenministerium in London verbreitet worden waren, unter anderem auch in einem Interview des britischen Außenministers mit der Deutschen Welle:
Die britische Regierung wirft dem Kreml vor, direkt hinter dem chemischen Angriff auf den ehemaligen Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter zu stehen.
Das Foreign and Commonwealth Office (FCO) selbst erklärte:
Die Analyse durch weltweit führende Experten des Defence Science and Technology Laboratory in Porton Down machte deutlich, dass es sich um einen in Russland hergestellten Nowitschok-Nervenkampfstoff von militärischer Qualität handelt.
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Der Tweet wurde jedoch später entfernt. Die Erklärung des FCO zum Löschvorgang lautete:
Ein Briefing der HMA Moskau am 22. März wurde in Echtzeit getwittert. [...] Einer der Tweets wurde abgeschnitten und berichtete nicht genau über die Worte unseres Botschafters. Wir haben diesen Tweet entfernt.
Kopie des gelöschten Tweets:
Das Auswärtige Amt hat zudem noch immer einen Tweet nicht gelöscht, in dem der britische Botschafter in Russland, Laurie Bristow, den Vorwurf bekräftigt, Moskau stehe hinter der Vergiftung der Skripals:
British Ambassador to Russia Dr Laurie Bristow has briefed the international diplomatic community in Moscow on the UK Government response to the Salisbury attack https://t.co/TOknU0j8gbpic.twitter.com/jrB2r9MuEg
— Foreign Office 🇬🇧 (@foreignoffice) 22. März 2018
Kritik am "britischen Alliierten" kommt erstmals auch aus dem Umfeld der deutschen Bundeskanzlerin:
Wenn man fast alle NATO-Staaten zur Solidarität zwingt, sollte man dann nicht sichere Belege haben? Man kann zu Russland stehen wie man will, aber ich habe im Studium des Völkerrechts einen anderen Umgang der Staaten gelernt. https://t.co/kqMSS2qkhi
— Armin Laschet (@ArminLaschet) 3. April 2018
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