Europa

"Kein Diktatfrieden" – Selenskij äußert klare Vorstellungen vor Gespräch mit Trump in Florida

Der ukrainische Präsident wird laut Agenturmeldungen am heutigen Sonntag früher mit Donald Trump zu erneuten Konsultationen zusammentreffen. Vor dem jüngsten Gesprächstermin in Florida klärte Selenskij in einem Telefonat letzte Absprachen mit den Köpfen der "Koalition der Willigen".
"Kein Diktatfrieden" – Selenskij äußert klare Vorstellungen vor Gespräch mit Trump in FloridaQuelle: Gettyimages.ru © Pool/Pool

Am heutigen Sonntag empfängt US-Präsident Donald Trump den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij zu einem erneuten bilateralen Gespräch, welches nun ohne Angabe von Gründen rund zwei Stunden früher um 13:00 Uhr Ortszeit (19:00 MEZ) angesetzt wurde, wie das Weiße Haus laut Agenturmeldungen mitteilte. Trump hatte sich vor der Anreise von Selenskij skeptisch gegenüber den jüngsten Erklärungen Kiews zur Beendigung des Konflikts mit Moskau geäußert und gegenüber Journalisten argumentiert, dass die heutigen Gespräche nur mit seiner Zustimmung zu den Plänen vorankommen könnten.

Der ukrainische Präsident befindet sich erneut in den USA, um dem US-Präsidenten Kiews jüngste Vorstellungen eines möglichen Friedensplans zu präsentieren. Vor seiner Ankunft in Florida traf Selenskij am gestrigen Samstagmittag den kanadischen Premierminister Mark Carney zu Absprachen. Vor seinem Weiterflug in die USA informierte die deutsche Bundesregierung im Rahmen einer Mitteilung:

"Auf Initiative von Bundeskanzler Friedrich Merz hat der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij am Samstagabend eine Reihe von Staats- und Regierungschefs und Vertreter von EU und NATO über seine bevorstehenden Friedensgespräche mit US-Präsident Donald Trump informiert." 

So hätten "elf Staats- und Regierungschefs aus Europa und Kanada sowie die Spitzen von NATO und der EU" erneut Kiews politischer Spitze "ihre volle Unterstützung zugesichert", um im Rahmen des Telefonats ihre Vorstellungen eines Friedensplans abzuklären.

Selenskij erklärte nach dem Telefonat und entsprechenden Absprachen in den sozialen Medien:

"Wir brauchen sowohl an der Front als auch in der Diplomatie eine starke Position, damit Putin nicht manipulieren und ein echtes und gerechtes Ende des Krieges verhindern kann." 

Anfang dieser Woche präsentierte Selenskij einen ausgearbeiteten "20-Punkte-Friedensplan", der unter anderem eine Einfrierung der Frontlinien in den russischen Regionen Donezk, Lugansk, Saporoschje und Cherson, den Rückzug Moskaus aus mehreren ukrainischen Regionen und eine 800.000 Mann starke ukrainische Armee vorsieht, die laut Vorstellungen der "Koalition der Willigen" von NATO-Mitgliedern aufgebaut wird. Der Plan sieht zudem auch "Artikel 5-ähnliche" Sicherheitsgarantien der USA, der NATO und der europäischen Staaten für Kiew vor.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron betonte laut Agenturmeldung, dass die Europäer zum Thema Friedensvertrag weiterhin "vollständig in die sie betreffenden Diskussionen eingebunden werden müssen", um für den Jahresbeginn 2026 ein weiteres Treffen der "Koalition der Willigen" in Paris anzukündigen. Eine dpa-Agenturmeldung lautet zum heutigen Treffen in Florida:

"Der ukrainische Staatschef will bei seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump an diesem Sonntag erneut klarmachen, dass für Kiew eine Kapitulation und ein Diktatfrieden mit Moskau nicht infrage kommen."

Selenskij wird dazu mit den Worten zitiert:

"Natürlich gibt es rote Linien für die Ukraine und das ukrainische Volk."

Demnach will sich der ukrainische Präsident bei den Konsultationen "auch für mehr US-Flugabwehrsysteme einsetzen". Laut Tagesschau-Informationen habe Selenskij angekündigt, "die europäischen Verbündeten im Anschluss direkt informieren zu wollen".

In einem Politico-Interview am Freitag gab US-Präsident Trump zu verstehen, dass er keine Eile habe, sich hinter die Forderungen von Selenskij zu stellen, um wörtlich zu Protokoll zu geben:

"Er hat nichts, bis ich es genehmige. Also werden wir sehen, was er zu bieten hat."

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