Europa

Weihnachten auf der Autobahn: Französische Bauern gegen Abschlachtung ihrer Rinderherden

Französische Landwirte sind gegen die Vernichtung ihrer Herden, um Billigimporte aus Südamerika vorzubereiten. Zur Not feiern sie Weihnachten auf der Autobahn. Ein Bauer erklärte: "Die Autobahn zu verlassen, kommt nicht infrage … Wir haben Weihnachtsbäume aufgestellt und sind bereit dort zu feiern."
Weihnachten auf der Autobahn: Französische Bauern gegen Abschlachtung ihrer Rinderherden© Urheberrechtlich geschützt

Seit Tagen protestieren französische Landwirte gegen die Massenschlachtungen ihrer Kühe. Am Montag kündigten sie an, dass sie die Proteste bis Weihnachten fortsetzen würden, sofern die Keulerei bis dahin nicht beendet würde.

Die französische Regierung hat das Abschlachten von Herden mit mutmaßlich kranken Tieren in mehreren Regionen Südfrankreichs angeordnet, um angeblich die Ausbreitung einer Hautkrankheit bei den Rindern zu verhindern. Zudem plant sie die Impfung von einer Million Rinder gegen die Rinder-Dermatitis in den Regionen Nouvelle-Aquitaine im Südwesten und Occitanie im Südosten. Laut Angaben des Fachmagazins Agrarheute, habe die französische Regierung bisher 3.000 Tiere abschlachten lassen. 

Wie die Tageszeitung Le Monde am Montag berichtete, seien viele Viehbauern empört über die Politik der Massenkeulung. Ihr Ärger richte sich auch gegen die Europäische Union. Die EU-Kommission will voraussichtlich noch in dieser Woche ein Handelsabkommen mit Südamerika unterzeichnen, welches auch den Import von billigen Fleischprodukten betreffen würde. Nach Meinung der französischen Bauern sollen sie damit aus dem internationalen Wettbewerb verdrängt werden.

Am Freitag schlachteten Tierärzte in einem Dorf nahe der spanischen Grenze eine Herde von 200 Kühen. Angeblich habe sich in der Herde eine Kuh mit der Hautkrankheit Dermatitis infiziert. Daraufhin begannen Landarbeiter und Bauern in Frankreich, Straßen zu blockieren. In der Gemeinde Les Bordes-sur-Arize setzte die Polizei Tränengas gegen die blockierenden Bauern ein. Das brachte die Landwirte erst recht in Rage.

Le Monde zufolge errichteten sie Blockaden auf Autobahnen und Landstraßen, um bis Weihnachten dort auszuharren. An den Blockaden würde gegrillt, so die Zeitung. Der Viehzüchter Cedric Baron in der Nähe des Dorfes Carbonne erklärte: 

"Die Autobahn zu verlassen, kommt nicht infrage … Wir haben Weihnachtsbäume aufgestellt und sind bereit dort zu feiern."

Der Landwirt Christophe Ubeda beteiligt sich an einer Autobahn-Blockade südwestlich der Stadt Bordeaux. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärte er:

"Man kann nicht einfach Herden auslöschen, nur weil eines der Tiere krank ist. Man muss Tests durchführen. Wenn ein Mensch krank ist, tötet man nicht die ganze Familie."

Die Bäuerin Sarah Dumigron, aus dem Dorf Cabanac-et-Villagrain in der Nähe von Bordeaux, kündigte an, sie werde für ihre 30 Galloway-Kühe kämpfen. Sie erläuterte ihr Verhältnis zu ihren Tieren:

"Auf den Bauernhöfen haben Kühe einen Namen, ihre eigene Persönlichkeit und Geschichte. Ich habe mich auch nachts um sie gekümmert, ich arbeite sieben Tage die Woche mit ihnen."

Über das Wochenende insistierte die französische Regierung weiterhin darauf, mutmaßlich betroffene Herden zu töten. Außerdem werde man alle Rinder im Umkreis von 50 Kilometern impfen. Doch am Montag gab sich Landwirtschaftsministerin Annie Genevard scheinbar offen, für "eine Überprüfung dieser Strategie". Gegenüber dem Fernsehsender France 2 teilte sie mit:

"Unsere gemeinsame Verantwortung gegenüber Gewerkschaften, Berufsverbänden, Tierärzten und Wissenschaftlern besteht darin, uns zusammenzusetzen und zu entscheiden, wie wir diese Krankheit am besten bekämpfen können."

Für den französichen Handelsminister Serge Papin besteht die Lösung in der Impfung, wie er dem Sender France24 mitteilte. Bis alle Tiere geimpft seien, müssten aber radikale Lösungen herhalten. Industrieminister Sébastien Martin sieht die Impfung wiederum kritisch. Eine Impfkampagne bei Rindern "würde Frankreich als Risikogebiet erscheinen lassen und daher ein wirtschaftliches Risiko für den gesamten Agrarsektor darstellen." 

Offenbar trauen die französischen Bauern den Aussagen der Minister nicht. Am Donnerstag wollen sie mit Traktoren nach Brüssel zu fahren, um gegen das geplante Freihandelsabkommen mit dem südamerikanischen Handelsblock Mercosur zu protestieren. Es soll unter anderem den Import von südamerikanischem Rindfleisch, Zucker, Reis, Honig und Sojabohnen nach Europa zu erleichtern.

Zudem sind da auch noch die Anliegen des US-amerikanischen "Philantrophen" Bill Gates. Dieser hatte bereits im Jahr 2023 angekündigt, Kühe so verändern zu wollen, dass sie kein Methan mehr ausstoßen. Ergänzend dazu wolle er Rindfleisch ohne Kühe herstellen. In einem Gespräch mit dem Lowy Institue erläutere Gates im Januar 2023 seine Strategien:

"Sechs Prozent der weltweiten Emissionen stammen von Kühen, die Methan rülpsen und furzen, und wir haben zwei Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen.

Man kann entweder die Kühe so umbauen, dass sie das nicht mehr tun, oder man kann Rindfleisch ohne Kühe herstellen. Beide Möglichkeiten werden verfolgt."

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