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Sarkozy veröffentlicht Haft-Tagebuch, attackiert Macron und lobt Le Pen für Solidarität

Nach 20 Tagen Haft wegen der Libyen-Affäre veröffentlicht Nicolas Sarkozy sein Tagebuch. Er berichtet vom grauen Alltag, Gebeten, Sport und Besuchen seiner Frau. Politisch richtet er sich gegen Macron und dankt Le Pen für Unterstützung. Das Buch ist persönlicher Bericht, politisches Manifest und Bestseller zugleich.
Sarkozy veröffentlicht Haft-Tagebuch, attackiert Macron und lobt Le Pen für SolidaritätQuelle: Gettyimages.ru

Einen Monat nach seiner kurzfristigen Haftstrafe von 20 Tagen wegen der Libyen-Affäre veröffentlicht der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy sein "Tagebuch eines Gefangenen".

In dem handschriftlich verfassten Werk schildert Sarkozy detailliert seinen Alltag im Pariser Gefängnis La Santé, seine spirituellen Erfahrungen und seine politischen Reflexionen.

Der ehemalige Staatschef beschreibt die Monotonie der Haft: ein graues, lautstarkes Umfeld, hartes Bett, schlechtes Essen, das er hauptsächlich in Form von Joghurts und Schokoriegeln zu sich nahm, sowie eingeschränkte Bewegung auf einem mechanischen Laufband.

Besuche seiner Frau Carla Bruni und gelegentliche Treffen mit seinen Kindern boten kleine Lichtblicke. Zudem berichtet Sarkozy von einer überraschenden spirituellen Ruhe, die er beim Gebet und in Gesprächen mit dem Gefängnisseelsorger fand.

Neben persönlichen Eindrücken enthält das Buch ein politisches Manifest. Sarkozy kritisiert scharf seinen Nachfolger Emmanuel Macron, wirft ihm Heuchelei und fehlende Courage vor und beurteilt andere Politiker moralisch.

Zugleich deutet er eine strategische Annäherung seiner Partei, der Republikaner, an das Rassemblement National an. Besonders die Solidarität von Marine Le Pen während seiner Haft hebt er hervor und kündigt an, dass er sich gegen eine "Brandmauer" gegen ihre Partei aussprechen werde.

Die Veröffentlichung des Buches wird bereits von großem öffentlichen Interesse begleitet. Lesungen und Signierstunden sind geplant, und die hohen Vorbestellungen lassen das Werk schon jetzt als Bestseller gelten. Sarkozys Tagebuch verbindet persönliche Leidensschilderungen, Kritik an der Justiz und politische Botschaften und unterstreicht damit seine anhaltende Einflussnahme auf die französische politische Landschaft.

Die Haft war Teil des laufenden Berufungsverfahrens im Zusammenhang mit der Libyen-Affäre, und der Ex-Präsident gilt bis zum Abschluss des Verfahrens weiterhin als unschuldig. Trotz der kurzen Dauer seiner Inhaftierung bietet das Buch einen umfassenden Einblick in Sarkozys Sicht auf Justiz, Politik und persönliche Belastungen.

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