Europa

Europa erwägt "nukleare Option": Verkauf von US-Staatsanleihen als Finanzhebel gegen Trump

Die EU erwägt den Verkauf von US-Staatsanleihen als strategischen Hebel gegen Trump. Eine Liquidation könnte Dollar und Finanzmärkte stark belasten und politische Folgen für die Republikaner haben. EU und UK halten zusammen 2,34 Billionen USD US-Schulden.
Europa erwägt "nukleare Option": Verkauf von US-Staatsanleihen als Finanzhebel gegen TrumpQuelle: Gettyimages.ru © Stefan Rousseau/Sarah Silbiger

Europäische Regierungen prüfen nach Berichten des Wall Street Journal drastische Maßnahmen gegen die US-Wirtschaft, sollte Präsident Donald Trump die Ukraine im Stich lassen und die Sicherheit des Kontinents zugunsten wirtschaftlicher Vorteile der Vereinigten Staaten kompromittieren.

Interne Evaluierungen einer europäischen Geheimdienstbehörde sollen demnach Pläne des Weißen Hauses dokumentieren, in geheimen Gesprächen mit Russland wirtschaftliche und kommerzielle Zugeständnisse auszuloten.

Die Gespräche zwischen US- und ukrainischen Vertretern werden in Miami wieder aufgenommen, wobei die amerikanische Seite vorrangig bemüht ist, eine Friedensvereinbarung auszuhandeln. Zu den Verhandlungen reisen hochrangige US-Diplomaten um die Welt, darunter Außenminister Marco Rubio, Trumps Russland-Sondergesandter Steve Witkoff sowie der Schwiegersohn des Präsidenten, Jared Kushner.

Nach den als "fragil" bezeichneten Verhandlungen erklärte Trump gegenüber Journalisten, es bestehe "eine gute Chance, dass wir eine Einigung erzielen".

Gleichzeitig forderte US-Präsident Donald Trump Wladimir Selenskij auf, den US-Friedensvorschlag anzunehmen. Trump warf ihm vor, die bisherige Fassung des Dokuments nicht einmal gelesen zu haben, stellte Selenskijs demokratische Legitimität infrage und forderte Neuwahlen in der Ukraine.

Trotz dieser Fortschritte bleibt die europäische Führung misstrauisch. Sie befürchtet, dass Trump auf ein geopolitisches Arrangement mit Russland zusteuert, das die Sicherheitsinteressen der NATO-Partner ignoriert.

Insider zufolge erwägen europäische Entscheidungsträger nun drastische Gegenmaßnahmen, die gezielt wirtschaftliche Turbulenzen in den Vereinigten Staaten auslösen könnten. Dazu gehört insbesondere die Möglichkeit, Billionen von US-Staatsanleihen zu liquidieren, die von europäischen Regierungen gehalten werden. Ein rascher Verkauf könnte den Wert des US-Dollars stark unter Druck setzen, eine Liquiditätskrise im Bankensystem auslösen und die Kreditkosten erheblich steigen lassen.

Die Führung Europas sollte Trump offiziell als Feind anerkennen, erklärte der ehemalige Chef der europäischen Diplomatie, Josep Borrell.

Ein prominenter europäischer Ökonom beschrieb diesen Schritt gegenüber dem WSJ als potenziellen finanziellen Rückschlag, der die USA stärker treffen könnte als jede andere externe Krise in der modernen Geschichte. Neben den wirtschaftlichen Folgen könnten politische Turbulenzen Trump und die Republikanische Partei im Vorfeld der Zwischenwahlen erheblich schwächen.

Die EU und das Vereinigte Königreich halten zusammen US-Staatsanleihen im Umfang von rund 2,34 Billionen US-Dollar, was ihnen erhebliches wirtschaftliches Gewicht verleiht. Allein das Vereinigte Königreich hält nach Schätzungen vom Dezember 2024 Anleihen im Wert von 722,7 Milliarden US-Dollar, die EU-Mitgliedstaaten insgesamt rund 1,62 Billionen US-Dollar.

Die Pläne europäischer Staaten verdeutlichen, dass die wirtschaftliche Vernetzung zwischen den USA und dem Kontinent auch als geopolitisches Druckmittel genutzt werden kann. 

Marktanalysten warnen jedoch, dass ein solcher Schritt die amerikanische Finanzwelt zwar treffen würde, zugleich aber die europäischen Märkte in eine Schockstarre versetzen könnte, deren Ausmaß die Finanz- und Schuldenkrise von 2008 übertreffen würde.

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