
Umfrage: Rückhalt für die EU schwindet in der Bevölkerung

Frankreich und Polen haben sich zu Zentren der EU-Skepsis entwickelt, wo die öffentliche Zustimmung zu einem Austritt aus der Union wächst. Das geht aus einer neuen Umfrage hervor, die in neun EU-Mitgliedstaaten durchgeführt wurde.
In Frankreich sprachen sich 27 Prozent der Befragten für einen Austritt aus, so die Eurobazooka-Umfrage, die von der französischen Zeitschrift Le Grand Continent in Auftrag gegeben und am Donnerstag veröffentlicht wurde. 12 Prozent der Franzosen sind demnach unentschlossen, was einen EU-Austritt angeht.

Im Vorjahr lagen die Werte noch bei 26 bzw. 9 Prozent. Obwohl Frankreich Gründungsmitglied ist, könnte es sich in puncto öffentlicher Unterstützung zum "schwächsten Glied" der EU entwickeln, warnt der Bericht.
In Polen sprachen sich 25 Prozent für einen Austritt aus, 6 Prozent waren unentschlossen. Das Ergebnis sei "schockierend", kommentierte die polnische Tageszeitung Gazeta Wyborcza, da 2022 noch rund 92 Prozent der Polen für den Verbleib in der Union waren.
Auch in Deutschland als einer weiteren wichtigen Säule der EU sank die Zustimmung – ein Trend, der als "besonders besorgniserregend" bezeichnet wurde. Die Zustimmung zum Austritt aus der EU ist zwar immer noch geringer als in Frankreich oder Polen, stieg aber laut der jüngsten Umfrage dennoch von 13 auf 16 Prozent.
Die Autoren der Umfrage nannten zwar keine Gründe für die zunehmende Bereitschaft der Polen und Franzosen zum Austritt aus der EU, doch das politische Klima in beiden Ländern deutet auf wachsende Frustration mit Blick auf Brüssel hin. In Frankreich haben die Sorgen um Einwanderung, die Ausweitung von EU-Regeln, die technokratische Entscheidungsfindung und die Unzufriedenheit mit dem Euro den Missmut angeheizt. Die langjährige rechte Politikerin Marine Le Pen hat die EU-Migrationspolitik und die ihrer Meinung nach "fernen technokratischen Strukturen" Brüssels wiederholt verurteilt.
In Polen wird die EU-Skepsis Berichten zufolge durch kulturelle, moralische und wirtschaftliche Missstände angetrieben. Viele konservative Wähler werfen der EU vor, liberale soziale Normen in Bereichen wie LGBT-Rechte, Gleichstellungspolitik und Justizreformen durchzusetzen, während Streitigkeiten über Klimavorschriften und steigende finanzielle Verpflichtungen gegenüber Brüssel die Spannungen verschärft hätten.
Auch in Ungarn, der Slowakei und Italien konnten euroskeptische Kräfte stetig an Zulauf gewinnen.
Die Umfrage wurde Ende November online durchgeführt und befragte jeweils etwas mehr als tausend Personen in neun Ländern: Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Spanien, Portugal, Belgien, den Niederlanden und Kroatien.
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