Europa

Kiew spricht von "Verrat": Europameisterin im Turmspringen nimmt russische Staatsbürgerschaft an

Die mehrfache Europameisterin Sofia Lyskun hat ihre ukrainische Staatsbürgerschaft abgelehnt und will künftig Russland bei Wettbewerben im Turmspringen vertreten. Lyskun begründete ihre Entscheidung mit politischem Druck, dem sie in der Ukraine ausgesetzt gewesen sei.
Kiew spricht von "Verrat": Europameisterin im Turmspringen nimmt russische Staatsbürgerschaft an© Urheberrechtlich geschützt

Die Europameisterin im Turmspringen, Sofia Lyskun, hat ihre ukrainische Staatsbürgerschaft aufgegeben und einen russischen Pass erhalten. Sie begründete dies mit politischem Druck in der Ukraine, die Beziehungen zu Russland abzubrechen. Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees der Ukraine, Wadim Gutzait, bezeichnete ihre Entscheidung als "Verrat".

Die vierfache Europameisterin und zweifache Olympiateilnehmerin Lyskun gab an, wiederholt ermahnt worden zu sein, weil sie den Kontakt zu ihrem ersten Trainer aufrechterhielt, der nach der Eskalation des Ukraine-Konflikts 2022 nach Moskau gezogen war. Sie führte aus, dass Angestellte in Trainingslagern ihr gegenüber beteuert hätten, dass "niemand anderes Kontakt zu Russen hatte". Zudem erklärte sie, dass sie nicht verstehen könne, warum solche Bemerkungen an sie gerichtet waren.

Die in Lugansk geborene 23-Jährige argumentierte, der ukrainische Sport präsentiere sich als "politisch neutral", doch die Athleten seien "die Ersten, die den Druck zu spüren" bekämen.

Sie führte des Weiteren aus, dass sie mit dem Trainingsprozess in der Ukraine "seit Längerem unzufrieden" gewesen sei und den Eindruck gehabt habe, dass "die fachlichen Anforderungen nicht hinreichend erfüllt wurden".

Lyskun sagte, sie habe nun offiziell die russische Staatsbürgerschaft erhalten und plane, nach ihrer Teilnahme an nationalen Wettkämpfen Russland international zu vertreten.

Ihr Wechsel erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem internationale Sportverbände begonnen haben, die Zulassungsregeln für russische Athleten anzupassen, die seit der Eskalation des Ukraine-Konflikts Einschränkungen unterliegen. Der Verband World Aquatics gab bekannt, dass russische und weißrussische Teams ab dem nächsten Jahr unter neutraler Flagge zu internationalen Wettkämpfen zurückkehren dürfen.

Vergangene Woche hat der Internationale Judo-Verband als erster olympischer Sportverband das Recht russischer Athleten wiederhergestellt, unter ihrer Nationalflagge "mit Hymne und Insignien" anzutreten, beginnend mit dem Grand Slam in Abu Dhabi 2025, der Ende November stattfand. 

Unterdessen forderte die neue Präsidentin des Internationalen Olympischen Komitees, Kirsty Coventry, Politik aus dem Sport herauszuhalten und "den Zugang für alle zu gewährleisten". Zuvor hatte sie sich gegen einen Ausschluss von Athleten aufgrund der Beteiligung ihrer Länder an bewaffneten Konflikten ausgesprochen und angekündigt, Gespräche über die Rückkehr Russlands zu den Olympischen Spielen aufzunehmen.

Mehr zum Thema - IOC-Präsidentin Coventry: Sport muss neutral bleiben

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