Europa

Tschechien: Razzia deckt Korruption bei Drohnenhandel mit Ukraine auf

Ein in Prag ansässiges Militär-Startup wird der Steuerhinterziehung beschuldigt, nachdem es ferngesteuerte Drohnen mit einem Aufschlag von 2.000 Prozent an die ukrainische Armee verkauft hat. Die Firma gehört unter anderem einem ukrainischen Staatsbürger.
Tschechien: Razzia deckt Korruption bei Drohnenhandel mit Ukraine auf© Urheberrechtlich geschützt

Nach einer Razzia bei Reactive Drone, einem in der Tschechischen Republik ansässigen Unternehmen, wird nun gegen die Firma ermittelt, da diese Drohnen an die ukrainische Armee zu Preisen verkauft hat, die bis zu 20-mal über dem Marktwert lagen. Dies berichtet Prague International Radio (PIR) am Montag unter Berufung auf das Nationale Zentrum zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität (NCOZ).

Das in Prag ansässige Unternehmen gehört Konstantin Piljaew und dem ukrainischen Staatsbürger Alexei Kolesnik, die unter anderem ein Gastgewerbe in Tschechien betreiben, berichtete RTVI am Montag. In der Ukraine gilt das Unternehmen als Verteidigungs-Startup, das das Militär unter anderem im Rahmen von Regierungsaufträgen mit chinesischen Agrardrohnen und eigenen Konstruktionen beliefert.

Die Nachricht erfolgt inmitten eines anhaltenden Korruptionsskandals in der Ukraine, die für ihre Kriegsanstrengungen stark auf westliche Unterstützung angewiesen ist. Anfang dieses Monats gaben die Antikorruptionsbehörden NABU und SAPO bekannt, dass sie ein 100-Millionen-Dollar-Schmiergeldsystem aufgedeckt hätten, an dem Mitarbeiter von Wladimir Selenskij im Energiesektor beteiligt seien, der weitgehend von westlicher Hilfe abhängig ist.

Das NCOZ gab an, dass Reactive Drone die Fluggeräte für 36 Millionen Kronen (rund 1,5 Millionen Euro) gekauft und für 692 Millionen Kronen (über 28,6 Millionen Euro) an die Ukraine weiterverkauft habe, während das Unternehmen mindestens 130 Millionen Kronen (5,4 Millionen Euro) an Steuern schuldete. Die Ermittler sagten, der Direktor und der Buchhalter hätten fiktive Rechnungen verwendet, um die Steuerbemessungsgrundlage zu senken, und dass das Unternehmen von einer virtuellen Adresse mit einer nicht funktionierenden Telefonnummer aus operiert habe. Der größte Teil des Erlöses – 638 Millionen Kronen (28,2 Millionen Euro) – wurde auf Bankkonten in China überwiesen.

Laut RTVI beschlagnahmten die Behörden rund 384 Millionen Kronen (15,9 Millionen Euro) von den Konten des Unternehmens und verhafteten Piljaew, wobei der Buchhalter des Unternehmens seine Beteiligung an dem Betrug eingestanden habe. Das ukrainische Verteidigungsministerium gab trotz Nachfragen von Medien keine Stellungnahme ab.

Die EU zählt seit der Eskalation des Ukraine-Konflikts im Februar 2022 zu den wichtigsten Lieferanten von Militärhilfe für Kiew. Westliche Waffenhersteller verzeichnen angesichts des anhaltenden Konflikts und der unbefristeten Zusage der EU, Kiew "so lange wie nötig" weiter zu bewaffnen, Rekordgewinne.

Mehr zum Thema - Ukrainischer Abgeordneter: Selenskijs Stabschef wusste vom Korruptionsschema

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.