Europa

EZB warnt vor Finanz-Crash – Merz wiegelt ab

Die Risiken für einen großen Finanz-Crash haben sich erhöht, warnt die EZB. Internationale Spannungen lassen Extremereignisse an den Märkten wahrscheinlicher werden. Bundeskanzler Merz sieht das anders und geht im Interesse seines ehemaligen Arbeitgebers Blackrock zur EZB auf Konfrontationskurs.
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Während sich die Talfahrt an den Börsen heute fortsetzt, überrascht die EZB mit einer Warnung. Die Nachricht dürfte kaum zur Beruhigung der Märkte beitragen. Angesichts internationaler Spannungen seien Extremereignisse wahrscheinlicher geworden, heißt es aus Frankfurt. Zudem habe sich durch Handelskriege, aber auch durch den Klimawandel das Risiko insgesamt erhöht. 

"Geopolitische Spannungen, eine veränderte Handelspolitik, Klima- und Naturkrisen, der demografische Wandel und technologische Umbrüche verschärfen strukturelle Schwachstellen",

teilte die EZB in Frankfurt mit.

Die EZB kündigte daher einen Stresstest für die Banken des Euroraums an, um deren Widerstandsfähigkeit für den Fall eines umfassenden Zahlungsausfalls zu überprüfen.

Die EZB signalisiert damit, dass sie nicht an die Stabilität der gegenwärtigen Situation glaubt. Vor diesem Hintergrund sind die Überlegungen der EU-Kommission, das in der EU eingefrorene russische Vermögen zu konfiszieren, besonders beunruhigend. Experten sind sich einig, dass dies ein verheerendes Signal an die Märkte wäre, das eine schwere Finanzkrise auslösen könnte. Die EU würde damit signalisieren, dass Einlagen in der EU nicht sicher sind. Zu erwarten wäre daher eine Flucht der Anleger aus dem Euro. 

Gleichzeitig deutet sich ein Streit zwischen Deutschland und der EZB an. Bundeskanzler Merz hält die Eigenkapitalanforderungen und Vorschriften der EZB gegenüber Banken für zu streng. Merz will daher die Vorgaben "Basel III" der EZB in Deutschland lax umsetzen. Der ehemalige Blackrock- Vorstandsvorsitzende Merz zielt offenbar darauf ab, so mehr Kapital an die Börsen zu bringen. Blackrock würde von niedrigeren Eigenkapitalanforderungen an Banken profitieren, gleichzeitig würde sich dadurch aber das Risiko eines Bankencrashs, der unter Umständen eine neue Finanzkrise auslösen könnte, deutlich erhöhen. 

Die Eigenkapitalanforderungen an Banken waren nach der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers im Jahr 2008 und dem sich daran anschließenden weltweiten Finanzcrash erhöht worden. 

Vor einer im Westen ausgelösten Finanzkrise wäre Russland aufgrund der Sanktionen weitgehend geschützt. Der russische Finanzmarkt wurde vom westlichen Bankensystem weitgehend abgeschnitten. Risiken für Russland würden sich lediglich aus sinkenden Rohstoffpreisen aufgrund einer weltweiten Rezession ergeben.

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