Europa

Auf ein Minimum reduziert: Russland drosselt Palladiumexporte in die EU

Russlands Palladiumlieferungen in die EU gehen auf ein Minimum. Da das Land jedoch eine Schlüsselrolle auf dem Weltmarkt spielt, kann Russland in diesem Bereich nicht mit Sanktionen belegt werden – im Gegenteil, Moskau kann durch den Lieferstopp bestrafen.
Auf ein Minimum reduziert: Russland drosselt Palladiumexporte in die EUQuelle: Sputnik © RIA Nowosti / Ilja Najmuschin

Russland hat im September seine Palladiumausfuhren in die EU auf ein Minimum reduziert, berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf Daten von der Statistikbehörde Eurostat. Die Agentur erklärt:

"Im September beliefen sich die Palladiumimporte der Europäischen Union aus Russland auf den niedrigsten Stand seit Mai, nämlich 19,2 Millionen Euro. Das ist 2,5-mal weniger als im August und 9 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Zum Ende des dritten Quartals dieses Jahres gingen die Lieferungen ebenfalls zurück: um 8 Prozent auf 248,4 Millionen Euro.
Russland fiel unter den wichtigsten Palladiumlieferanten in die EU im September vom zweiten auf den dritten Platz zurück. Neben Russland gehören zu den Top 5 Südafrika (46,4 Millionen Euro), die USA (28,5 Millionen), die Schweiz (18,3 Millionen) und Südkorea (9,9 Millionen).
"

Die genauen Hintergründe für den Rückgang der Exporte werden in der Meldung der Agentur nicht genannt – sie hängen aber wahrscheinlich mit geopolitischen Faktoren zusammen. In diesem Jahr haben die USA, die zwar nicht genügend Palladium produzieren, aber dennoch Anspruch auf eine führende Rolle als Lieferant der EU in diesem Bereich erheben, bereits Untersuchungen zu Lieferungen von russischem Palladium in ihr Gebiet eingeleitet und mit Sanktionen und Zöllen in diesem Bereich gedroht. Damals berichteten die Medien, dass die US-Kommission für internationalen Handel eine Antidumping-Untersuchung gegen die Einfuhr von Palladium aus Russland eingeleitet habe: Laut einer Beschwerde von Stillwater Mining (Teil des Unternehmens Sibanye-Stillwater) und der Branchengewerkschaft United Steelworkers würden die Metalllieferungen angeblich zu unterbewerteten Preisen erfolgen und von der russischen Regierung finanziell unterstützt werden. Es wurde auch die Einführung drakonischer Zölle gegen russisches Palladium diskutiert. Damals wiesen Experten jedoch darauf hin, dass die Probleme von Stillwater Mining keineswegs mit russischem Palladium zusammenhängen, sondern auf die schwierigen bergbaugeologischen Bedingungen in seinen Minen und die steigenden Kosten zurückzuführen sind, die sich negativ auf seine Rentabilität auswirken. Der Verkauf des aus Russland ausgeführten Metalls erfolgte immer zu den marktüblichen Preisen.

Wie das Portal Finam.ru schrieb, würden die US-Regierungsstellen mit der Einführung von Zöllen auf russisches Palladium selbst eine Zeitbombe für die nationale Industrie legen – laut Angaben des US-Geologischen Dienstes beträgt die Palladiumproduktion des Landes nur acht Tonnen pro Jahr, während 69 Tonnen importiert werden. Von den gesamten US-Metallimporten entfallen über 30 Prozent auf Russland.

Es gab also damals, nach heftigen Diskussionen, keinen Abbau der Gesamtexporte von russischem Palladium. Und es ist auch unwahrscheinlich, dass dies in Zukunft geschehen wird, da die westlichen Länder stärker von den Importen von Buntmetallen aus Russland abhängig sind als Russland von den Exporten in diese Länder. Darüber hinaus halten es Experten für wahrscheinlicher, dass eine Verringerung der Lieferungen von Buntmetallen eines Tages auf Beschluss der russischen Seite erfolgen wird. So schreibt das Magazin Forbes:

"Durch die Einstellung der Lieferungen von Palladium, Nickel, Aluminium und möglicherweise Kupfer könnte Russland eine ganze Reihe von Schlüsselbranchen der Weltwirtschaft unter Druck setzen – vom Automobilbau bis zur Herstellung von Halbleitern und Chips, wo ebenfalls Palladium verwendet wird. Vertreter des Weißen Hauses fordern bereits amerikanische Hersteller von Mikroelektronik auf, nach Ersatz für russische Palladiumlieferungen zu suchen, obwohl dies angesichts der Stellung Russlands auf dem Markt kaum möglich ist."

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