Europa

Weitere Munitionsfabrik: Rheinmetall investiert in Bulgarien eine Milliarde Euro

Das deutsche Rüstungsunternehmen Rheinmetall und das bulgarische Unternehmen VMZ haben ein gemeinsames "Joint Venture" bekannt gegeben. Diese Initiative stehe im Einklang mit den strategischen Bemühungen der EU, die "Verteidigungsfähigkeiten nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine" zu stärken.
Weitere Munitionsfabrik: Rheinmetall investiert in Bulgarien eine Milliarde Euro© Screenshot: Facebook/bntnews

Das Düsseldorfer Rüstungsunternehmen Rheinmetall und das bulgarische Unternehmen VMZ (Vazovski Mashinostroitelni Zavodi) haben unter Beteiligung der bulgarischen Regierung in Sofia ein Joint Venture "zur Entwicklung und Herstellung von Artilleriegeschossen und energetischen Materialien" unterzeichnet. Nach Angaben von Rheinmetall belaufen sich die Gesamtinvestitionen auf rund eine Milliarde Euro. Der geplante Standort befindet sich im Raum Sopot. Die bulgarische Regierung schickte vorab einen Politiker zu einem Spiel von Borussia Dortmund.

Das Unternehmen Rheinmetall, Krisenprofiteur und deutscher Waffen- und Munitionsproduzent Nummer eins, informiert im Rahmen einer Pressemitteilung über "eine der bedeutendsten Investitionen im Bereich der Munitionsfertigung der letzten Jahre". Zu den weiteren Details des gestrigen Vertragsabschlusses in der bulgarischen Hauptstadt heißt es darlegend:

  • Gründung eines Joint Ventures mit VMZ in Bulgarien
  • Rheinmetall hält 51 Prozent und VMZ 49 Prozent an dem Joint Venture
  • Herstellung energetischer Materialien und Artilleriegeschosse
  • Gesamtinvestitionen circa eine Milliarde Euro
  • 1.000 Arbeitsplätze, Produktionsbeginn voraussichtlich im Jahr 2027

Die Fertigungsanlage soll demnach "etwa 100 Hektar Fläche umfassen". Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, erklärte vor den Anwesenden bei der Unterschriftszeremonie:

"Wir sind dankbar für das Vertrauen der bulgarischen Regierung in unsere Fähigkeiten. Mit der neuen Fertigungsanlage bauen wir unsere führende Rolle als Hersteller von Artilleriemunition weiter aus, um die Verteidigungsfähigkeit von Europäischer Union und NATO weiter zu unterstützen."

Der Vertrag wurde von Papperger und dem VMZ-Leiter des Unternehmensbereichs Waffen und Munition unterzeichnet. Ebenfalls anwesend: Rossen Scheljaskow, seit Januar 2025 Ministerpräsident Bulgariens. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung informiert darüber (Bezahlschranke), dass in der Phase der Vorverhandlungen ein "einflussreicher" bulgarischer Politiker nach Dortmund reiste, wo Rheinmetall seit dem Vorjahr Sponsor des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund ist (RT DE berichtete).

Die Rheinmetall-Pressemitteilung informiert weiter:

"Zusätzlich wird das Joint Venture zur Produktion von ca. 1.300 Tonnen Treibladungspulver dienen. Diese Kapazität soll das Geschäft von VMZ unterstützen. Nach derzeitiger Planung soll die Fertigung der Geschosshüllen im Jahr 2027 beginnen. Energetische Materialien sollen ab 2028 produziert werden."

Als Mitglied sowohl der Europäischen Union als auch der NATO erkenne Bulgarien dieses Projekt als "einen wichtigen Bestandteil zur Stärkung der Verteidigungsproduktion und der Lieferketten an". Bulgariens Premierminister Scheljaskow hob hervor, dass das Abkommen "einen wesentlichen Fortschritt für die Industrie- und Verteidigungsfähigkeiten" des Landes darstellt.

Bulgarien will seinen Anteil an den Investitionen einem Reuters-Bericht zufolge durch ein Darlehen im Rahmen des europäischen SAFE-Mechanismus finanzieren. Ein EU-Programm, über das Investitionen in Verteidigung und Rüstung getätigt werden können.

Rheinmetall kündigte zuvor bereits an, neue Fabriken in Europa an mehreren Standorten zu eröffnen, darunter in Lettland, Rumänien und in der Ukraine für die Munitionsproduktion und den Bau von Panzern. Das größte Munitionswerk Europas wird derzeit in Unterlüß, Deutschland, weiter ausgebaut. 

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