
Zahl ukrainischer Flüchtlinge in Tschechien erreicht Rekordniveau

Der Zustrom ukrainischer Geflüchteter nach Tschechien hat sich in den vergangenen Monaten deutlich verstärkt. Nach Angaben des Nachrichtenportals Novinky, das sich auf das Innenministerium in Prag beruft, hat sich die Zahl der ausgestellten Genehmigungen für vorübergehenden Schutz seit August mehr als verdoppelt.

Bis Anfang September wurden im Durchschnitt rund 1.500 Schutzgenehmigungen pro Monat ausgestellt. Zwei Monate später lag der Wert bereits bei 3.100 und im September wurde mit 13.500 ausgestellten Dokumenten der höchste Monatswert des Jahres 2025 erreicht. Hana Mala, Sprecherin des tschechischen Innenministeriums, erklärte:
"Der Hauptgrund für diesen deutlichen Anstieg liegt darin, dass junge Ukrainer im Alter von 18 bis 22 Jahren ihr Land nun auf Grundlage eines Beschlusses der ukrainischen Regierung vom 28. August frei verlassen dürfen."
Der Status des vorübergehenden Schutzes erlaubt es ukrainischen Staatsbürgern, sich in Tschechien oder einem anderen EU-Mitgliedstaat aufzuhalten. Er gilt derzeit bis März 2026, soll aber, wie die EU-Staaten bereits beschlossen haben, bis März 2027 verlängert werden.
Laut Angaben des Innenministeriums leben derzeit rund 385.655 Ukrainer in Tschechien. Damit weist das Land im Verhältnis zur eigenen Bevölkerung den höchsten Anteil ukrainischer Flüchtlinge in der EU auf: 35,4 pro 1.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Polen sind es rund 26,9, in Deutschland etwa 14,5 und der EU-weite Durchschnitt liegt bei 9,7 pro 1.000 Einwohner.
Auch politisch sorgt das Thema für Aufmerksamkeit. Nach dem Wahlsieg der Partei ANO (Aktion Unzufriedener Bürger) äußerte sich deren erster stellvertretender Vorsitzender Karel Havlíček gegenüber Novinky zu den künftigen Prioritäten der neuen Regierung.
"Was diejenigen betrifft, die hier arbeiten, hatten wir nie etwas gegen sie. Im Gegenteil – ich habe ukrainische Arbeitskräfte, etwa im Bau-, Industrie- und Dienstleistungssektor, immer unterstützt."
Zugleich betonte er, dass Menschen, die vor dem Krieg fliehen und auf Hilfe angewiesen sind, weiterhin unterstützt werden sollen – "vor allem Mütter mit Kindern und ältere Menschen". Nach dem Ende des Krieges sollten die Bedingungen für Ukrainer laut Havlíček dieselben sein wie für andere Ausländer.
Unterdessen meldete Novinky, dass in Österreich das letzte Aufnahmezentrum für ukrainische Flüchtlinge, das Quartier Schlossberg in Wien, bis Ende dieses Jahres geschlossen werden soll. Die Einrichtung mit einer Kapazität von über 200 Plätzen habe seit dem Jahr 2022 rund 9.000 Ukrainer aufgenommen.
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