Europa

Pistorius über Sichtungen von Drohnen: "Putin kennt Deutschland sehr gut"

Die wiederholten Drohnenüberflüge muss man besonnen betrachten, fordert Verteidigungsminister Boris Pistorius auf. Ihm zufolge ziele Russland auf Verunsicherung ab, wobei Wladimir Putin Deutschland "sehr, sehr gut kennt". Wer hinter den Vorfällen steht, ist bisher unklar.
Pistorius über Sichtungen von Drohnen: "Putin kennt Deutschland sehr gut"Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO / James Zabel

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat nach den jüngsten Drohnenvorfällen zur Besonnenheit aufgefordert. Im Gespräch mit dem Handelsblatt nahm der Minister an, dass Russland mit Luftraumverletzungen und Drohnenüberflügen darauf abziele, Verunsicherung zu schüren, Provokationen herbeizuführen, Angst zu machen und kontroverse Debatten auszulösen. Überdies führte Pistorius den russischen Präsidenten Wladimir Putin an und hob hervor, dass dieser Deutschland, einschließlich der deutschen Instinkte und Reflexe, "sehr, sehr gut kennt".

Die Sichtung von Drohnen sollte nüchtern und ruhig betrachtet werden, warnte Pistorius. Bislang sei von den beobachteten Drohnen keine konkrete Bedrohung ausgegangen. Das Interview mit Pistorius wurde vor der Drohnensichtung am Donnerstag- und Freitagabend am Flughafen München geführt, präzisierte das Handelsblatt. An beiden Tagen wurde der Flugbetrieb vorübergehend eingestellt. Wer hinter diesen Vorfällen stehe, sei bisher nicht klar.

Hinsichtlich der Drohnenabwehr wies Pistorius auf wesentliche Fortschritte hin, dämpfte aber die Erwartungen an die Bundeswehr. Die Streitkräfte seien nicht in der Lage, überall in Deutschland zur Stelle zu sein und Drohnen vom Himmel zu holen. Es wäre viel entscheidender, dass die Polizeikräfte der Länder und des Bundes die Fähigkeiten zur Drohnenabwehr aufbauten.

Auch die Pläne des Bundesinnenministers Alexander Dobrindt für ein Drohnenabwehrzentrum sehe Pistorius skeptisch. Ein solches Zentrum wäre nur für eine potenzielle Bedrohung durch Drohnen zuständig, wenn man mit multiplen Gefährdungsszenarien rechnen sollte.

Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte am Montag in Bezug auf die Drohnenvorfälle, dass die Vorwürfe europäischer Politiker gegen Russland grundlos seien. Die ganze Geschichte sehe seltsam aus. Peskow erinnerte an den Bericht über einen "Hobbydrohnenpiloten", der am vergangenen Freitag eine Drohne innerhalb der Flugverbotszone am Frankfurter Flughafen aufsteigen ließ:

"Das ist ein konkretes, kleines Einzelbeispiel, vielleicht muss man aber seinen Gesichtskreis erweitern."

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