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Studie: Mehrheit der Ukrainer glaubt, dass Korruption seit Kriegsbeginn zugenommen hat

Die überwiegende Mehrheit der Ukrainer ist der Ansicht, dass die Korruption in den letzten dreieinhalb Jahren zugenommen hat. In den vergangenen Monaten war das Land mit einer Reihe von Korruptionsfällen konfrontiert.
Studie: Mehrheit der Ukrainer glaubt, dass Korruption seit Kriegsbeginn zugenommen hat© Adrien Fillon/NurPhoto via Getty Images

Korruption bleibt ein ernstes Problem für die Ukraine. Die meisten Bewohner sind der Meinung, dass sich die Korruptionslage in ihrem Land nach dem Beginn des Konfliktes mit Moskau verschlechtert habe. Dies geht aus einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS) hervor.

Wie es heißt, denken 71 Prozent der Befragten, dass das Niveau der Korruption in der Ukraine in den vergangenen drei Jahren zugenommen habe. Weitere 20 Prozent sagen jedoch, sie hätten keine Veränderung bemerkt, während nur fünf Prozent finden, dass sich die Situation verbessert hat.

Der Studie zufolge glauben selbst 62 Prozent derer, die Wladimir Selenskij vertrauen, dass die Korruption nach der Eskalation des Konfliktes angestiegen sei. Das Institut teilte weiter mit, dass diese negative Meinung in allen ukrainischen Regionen zu beobachten war, und kam zu dem Schluss, dass "die Korruption ein äußerst ernstes Problem in den Augen der Öffentlichkeit bleibt".

Die Umfrage wurde vom 19. bis 28. September durchgeführt und umfasste 1.029 Teilnehmer aus dem ganzen Land.

In den vergangenen Monaten war die Ukraine mit einer Reihe von Korruptionsfällen konfrontiert, in die Beamte, Ärzte, Kirchenfunktionäre und Mitarbeiter der Rekrutierungsstellen verwickelt waren. In manchen Fällen handelt es sich um ein Korruptionsschema, das ukrainischen Männern half, der Einberufung zu entgehen.

Außerdem wird wegen der Korruption im Bereich der Militärbeschaffung ermittelt. Im August wurden mehrere hochrangige Beamte unter Betrugsverdacht bei der Beschaffung von Systemen für elektronische Kampfführung festgenommen. 

Anfang dieses Jahres wurde das ukrainische Verteidigungsministerium in einen Betrugsfall im Bereich der Lebensmittelversorgung in Höhe von fast 18 Millionen US-Dollar verwickelt. Im Januar 2024 deckten die Ermittler eine Unterschlagung in Höhe von 40 Millionen US-Dollar auf, die mit gefälschten Waffenverträgen verbunden war.

Im Juli versuchte Selenskij, zwei Behörden – das Nationale Antikorruptionsbüro der Ukraine (NABU) und die Sonderstaatsanwaltschaft zur Korruptionsbekämpfung (SAPO) – unter Regierungskontrolle zu bringen. Das Vorgehen führte zu Massenprotesten im Land und zu Druck vonseiten westlicher Sponsoren. Zwei Wochen später wurde Selenskij gezwungen, seinen Plan aufzugeben.

Das Problem der Korruption in der Ukraine erregte internationale Aufmerksamkeit. US-Präsident Donald Trump merkte an, man habe erwartet, dass Kiew die US-Hilfe für den Kauf der Militärtechnik aufgeben werde, und deutete an, dass nicht alle Mittel für diesen Zweck ausgegeben worden seien. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow behauptete, die westliche Hilfe sei zu einem großen Teil "in der Ukraine gestohlen" worden.

Der ehemalige Nationale Sicherheitsberater von Präsident Trump, Michael Waltz, bezeichnete die Ukraine als "eines der korruptesten Länder der Welt" und drängte auf eine strengere Kontrolle der ausländischen Hilfe für Kiew.

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