Meinung

Hamsterkäufe wegen Drohnen – die Dänen drehen durch

Nach den wiederholten Drohnensichtungen kommt es in Dänemark aus wachsender Sorge vor einem Krieg zu einem Ansturm auf haltbare Lebensmittel, wie die "New York Times" berichtet. Indes versprach der russische Präsident Wladimir Putin, keine Drohnen mehr in das skandinavische Land zu schicken.
Hamsterkäufe wegen Drohnen – die Dänen drehen durchQuelle: www.globallookpress.com © Martin Wagner via www.imago-images.de

Die Panikmache der dänischen Regierung angesichts der Sichtung von Drohnen unbekannter Herkunft in der Nähe von Flughäfen und Militäranlagen des Landes zahlt sich aus – zumindest für die Hersteller von Reis, Makrelenkonserven und Radios.

Denn wie die New York Times berichtet, kommt es in dem skandinavischen Land zu einem Ansturm auf Lebensmittel und andere Güter, die sich als Notvorräte eignen. So seien die Verkäufe von gefriergetrockneten Campinglebensmitteln des Outdoor-Ausrüsters "Wolf Tactical" um 400 Prozent gestiegen.

"Wir haben einen wahnsinnigen Anstieg der Verkaufszahlen erlebt", sagte Waldemar Badsted, Verkäufer bei "Wolf Tactical". "Die Menschen machen sich Sorgen wegen eines Krieges", fügte er hinzu.

Die Notrufnummern der Polizei würden "von besorgten Bürgern mit falschen Alarmmeldungen überhäuft, die sich letztlich als kleine Flugzeuge, Industrielichter oder einfach nur Sterne in einer besonders klaren Herbstnacht herausstellten", so die US-Zeitung.

In dem Bericht kommt der Fotograf Henrik Abildgaard zu Wort, der in Vestbjerg lebt, einer kleinen Stadt im Norden Dänemarks in der Nähe einer Militärbasis. Als er abends auf seiner Veranda saß, sah er "etwas über den Himmel sausen und rot und grün blinken". Eine halbe Stunde später entdeckte er ein weiteres Objekt.

"Als er das Video, das er aufgenommen hatte, mit den Fernsehaufnahmen verglich, wurde ihm schnell klar, dass es sich um einen der mysteriösen Drohnenflüge handelte, die Dänemark in den vergangenen zehn Tagen in Aufruhr versetzt hatten", so die NYT, die ihren Lesern jedoch nicht erklärte, warum eine mutmaßlich russische Spionagedrohne mit blinkenden Lichtern auf sich aufmerksam machen sollte.

Stattdessen schreibt die Zeitung, dass "Analysten zufolge" Dänemark ein "logischer Ort" sei, an dem Russland "Feindseligkeiten provozieren" könnte, denn das Land sei einer der lautstärksten Kritiker Moskaus in Europa und einer der stärksten Unterstützer der Ukraine.

Nach dem ersten Vorfall in der Nacht vom 22. auf den 23. September, bei dem zwei oder drei Drohnen gesichtet wurden und infolgedessen der Flughafen in Kopenhagen mehrere Stunden gesperrt wurde, sprach Ministerpräsidentin Mette Frederiksen vom "bislang schwersten Anschlag auf die dänische kritische Infrastruktur". Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen bezeichnete den Vorfall als einen hybriden Angriff, der von Profis durchgeführt worden sei – wobei es sich offenkundig um Panikmache handelte, denn keine der gesichteten Drohnen habe irgendetwas angegriffen.

"Dänische Beamte haben eingeräumt, dass sie die Drohnen weder beim Einflug in ihren Luftraum noch beim Verlassen desselben verfolgen konnten", heißt es weiter in dem NYT-Artikel. Auch für diese Behauptung, dass die Drohnen von außerhalb in den dänischen Luftraum eingedrungen sind, gibt es keinerlei Belege.

Wie die Hamsterkäufe zeigen, haben die Erklärungen der Regierung zu einer entsprechenden Panik in der Bevölkerung geführt. Diese wird geschürt von Medien wie dem öffentlich-rechtlichen Sender DR, der auf seiner Webseite einen Ratgeber veröffentlichte mit dem Titel: "So sprechen Sie mit Ihrem Kind über Drohnen und hybride Angriffe."

Indes können die Dänen wohl vorerst aufatmen. Als Russlands Präsident auf dem Waldai-Forum gefragt wurde, warum er so viele Drohnen nach Dänemark schickt, versprach er, dies nicht mehr zu tun. "Ich lasse es jetzt. Wo kommen die noch mal überall an? Ist okay, ich lasse es jetzt", scherzte Wladimir Putin. Kein Scherz war hingegen seine Vermutung, dass es sich bei der ganzen Drohnenhysterie um eine Methode der jeweiligen Länder handle, die Konfrontation gegenüber Russland zu verschärfen und die Verteidigungsausgaben zu erhöhen.

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