Europa

Nach Überfall der französischen Marine: Tanker setzt seine Fahrt fort

Der Tanker Boracay, den der französische Präsident Macron mit Drohnensichtungen in Dänemark in Verbindung brachte, wurde offenkundig wieder freigegeben und setzt seine Fahrt Richtung Indien fort. Zuletzt hatte ihn die französische Marine aufgebracht.
Nach Überfall der französischen Marine: Tanker setzt seine Fahrt fortQuelle: www.globallookpress.com © Laszlo Pinter/dpa

Der Öltanker, der jüngst von der französischen Marine bei einer Aktion, die Präsident Wladimir Putin einen "Akt der Piraterie" nannte, festgesetzt wurde, hat nach den Daten von Schiffstrackern seine Fahrt wieder aufgenommen.

Laut Marine Traffic kreuzt die unter der Flagge Benins fahrende Boracay (IMO 9332810) jetzt in der Bucht von Biscaya auf dem Weg zum Suezkanal, nachdem sie offenkundig am Donnerstagabend wieder freigegeben wurde. Das Schiff steht auf der Sanktionsliste der EU, weil es angeblich zur sogenannten "russischen Schattenflotte" gehört. Dies ist eine Gruppe von Tankern, die Moskau laut den Behauptungen westlicher Regierungen dazu nutzt, auf den russischen Rohölexport abzielende Sanktionen zu umgehen.

Putin verurteilte die Festsetzung des Schiffs in der Diskussion im Waldai Diskussionsclub in Sotschi am Donnerstag. Er erklärte, Frankreich habe weder die Jurisdiktion noch eine Rechtfertigung dafür, das Schiff festzusetzen, und bezeichnete die Behauptung, es habe russische Eigner, als zweifelhaft.

Weiter meinte Putin, Präsident Emmanuel Macron nutze die antirussische Rhetorik, um von heimischen Problemen abzulenken. Der französische Staatschef versuche, "uns zu irgendwelchen Aktionen zu provozieren und dann zu den Franzosen zu sagen: 'Schart euch um mich, ich führe euch zum Sieg!' Wie Napoleon".

Macron hatte den Tanker mit der Sichtung mysteriöser Drohnen über Dänemark verknüpft, weil die Fahrt vom russischen Hafen Primorsk es an dem nordischen Land vorbeiführte. Putin wies den Vorwurf zurück und meinte, das Schiff könne keine militärische Fracht transportieren.

Vor Kurzem waren hell leuchtende Drohnen über sensiblen Anlagen in Dänemark, Norwegen und Deutschland gemeldet worden. Diese Woche trafen sich die EU-Staatschefs in Kopenhagen, um die sogenannte "Drohnenmauer"-Initiative zu besprechen, die die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, in ihrer Rede zur Lage der Union letzten Monat angekündigt hatte.

Neue Berichte deuten an, dass dieser Vorschlag schnell auf Skepsis bezüglich seiner Mach- und Finanzierbarkeit stieß – oder "mit der Wirklichkeit der EU zusammenstieß", wie Politico schrieb.

Moskau hat Brüssel vorgeworfen, zur Panikmache zu greifen, um die Militarisierung zu rechtfertigen und die Hilfe für die Ukraine auf Kosten der heimischen Prioritäten der Mitgliedsländer aufrechtzuerhalten.

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