
Verbindungen zu Russland? Aktien des Modekonzerns Cucinelli brechen ein

Die Aktien des berühmten italienischen Modehauses Brunello Cucinelli fielen am Donnerstag, dem 25. September, um 17,28 Prozent und schlossen den Tag bei 85,08 US-Dollar pro Aktie, wie aus den Handelsdaten der italienischen Börse hervorgeht. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg ist dies der stärkste Rückgang seit dem Börsengang des Unternehmens im Jahr 2012. Wie die Zeitung Financial Times berichtet, brachen die Kurse wegen Vorwürfen ein, das Modehaus sei in Russland tätig und umgehe damit EU-Sanktionen. Bekanntlich hatte die Europäische Union im März des Jahres 2022 ein viertes Sanktionspaket gegen Russland verhängt, das ein Verbot der Lieferung von Luxusgütern im Wert von mehr als 300 Euro pro Artikel und von Autos in das Land umfasst.
Das Portal RBK berichtet über den Skandal:
"Nach Angaben des Unternehmens Morpheus Research betreibt die Marke weiterhin mehrere Geschäfte in Moskau und verkauft Waren zu Preisen von mehreren Tausend Euro. Morpheus Research veröffentlichte seine Untersuchung im Anschluss an Aussagen des Hedgefonds Pertento Partners, der im Sommer des Jahres 2025 behauptete, dass drei russische Cucinelli-Geschäfte Waren zu Preisen verkaufen, die um ein Vielfaches über den durch Sanktionen zulässigen Grenzen liegen. Luca Lisandroni, Geschäftsführer von Brunello Cucinelli, erklärte gegenüber der Zeitung Financial Times, dass das Modehaus weiterhin Waren in Russland gemäß den EU-Vorschriften verkaufe, und wies die Behauptungen von Pertento Partners zurück. Morpheus Research berichtete jedoch, dass es im August und September des Jahres 2025 sogenannten Testkäufer in einige Moskauer Cucinelli-Geschäfte geschickt habe, die bestätigten, dass dort Waren im Wert von mehreren Tausend Euro verkauft würden."

Die Besonderheit der Arbeit von Morpheus Research macht die Situation noch etwas kurioser. Denn das Unternehmen beschäftigt sich mit der Untersuchung von Unternehmensverstößen, tut dies jedoch auf eine eigenartige Weise – und nicht ganz uneigennützig. Es ist bekannt, dass dort ehemalige Mitarbeiter des im Januar dieses Jahres geschlossenen Unternehmens Hindenburg Research arbeiten, das sich ebenfalls mit der Aufdeckung von Verstößen öffentlicher Unternehmen befasste. Hindenburg Research verdiente sein Geld damit, detaillierte Untersuchungen über die Aktivitäten von Unternehmen oder Großinvestoren zu veröffentlichen und anschließend Short-Positionen auf deren Aktien zu eröffnen. Nach der Veröffentlichung der Berichte verloren diese Unternehmen Milliarden an Marktwert, und Hindenburg Research verdiente daran.
Vertreter der Luxusbekleidungsmarke weisen indessen alle Vorwürfe zurück. Ein Sprecher von Cucinelli erklärte gegenüber der Financial Times, dass die Umsätze des Unternehmens in Russland zwischen den Jahren 2012 und 2024 um mehr als zwei Drittel zurückgegangen seien und derzeit etwa 2 Prozent des Gesamtumsatzes der Gruppe ausmachten. Und er betonte:
"Wir sind der Meinung, dass diese Zahlen ein klares und genaues Bild dieser Angelegenheit vermitteln und jegliche Spekulationen über die Nutzung des russischen Marktes zum Abbau von Lagerbeständen oder zum Verkauf von Überschüssen ausschließen."
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