
Selenskij besucht von Kiew kontrollierten Teil der DVR

Der ukrainische Machthaber Wladimir Selenskij ist in den von den ukrainischen Streitkräften kontrollierten Teil der Donezker Volksrepublik (DVR) gereist. Wie er auf seinem Telegram-Kanal mitteilte, traf er dort Soldaten der 79. Separaten Luftsturmbrigade:
"Ich habe mich mit unseren Kämpfern getroffen, die an der Verteidigung von Mirnograd und an der Gegenoffensive in Dobropolje beteiligt sind."
Nach seinen Angaben verlieh er Auszeichnungen, führte Gespräche mit den Militärs und sprach ihnen Dank für ihren Einsatz aus. Zudem habe er die Bereitstellung zusätzlicher Mittel sowie die Lieferung von Ersatzteilen für die Reparatur westlicher Technik zugesagt.
Während der Reise war auch der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Alexander Syrski, anwesend. Er präsentierte einen ausführlichen Bericht über die Lage an der Front, insbesondere über die Operation bei Krasnoarmeisk (ukrainischer Name: Pokrowsk), und erläuterte weitere Planungen der ukrainischen Armee.

Doch Berichte russischer Militärblogger zeichnen ein anderes Bild. Laut dem Journalisten Juri Podoljaka gerät die Verteidigung der ukrainischen Truppen bei Krasnoarmeisk zunehmend ins Wanken – schneller noch als im Raum Kupjansk. Kriegsreporter Jewgeni Poddubny erklärte, die ukrainische Führung bereite Bevölkerung und westliche Partner bereits darauf vor, Krasnoarmeisk aufzugeben. Um die Lage zu stabilisieren, würden zusätzliche Einheiten von anderen Frontabschnitten in die Region verlegt.
In Moskau stieß Selenskijs Besuch auf scharfe Kritik. Andrei Kolesnik, Mitglied des Verteidigungsausschusses der Staatsduma, betonte gegenüber Lenta.ru, der ukrainische Präsident sei "illegal auf dem Territorium der Russischen Föderation, deren Subjekt die DVR ist". Selenskij sei nicht gekommen, um den kämpfenden Truppen reale Unterstützung zu leisten, sondern um "dem Westen seine Entschlossenheit zu demonstrieren."
"Besser wäre es für ihn, sich weder in der DVR noch in der LVR, in den Gebieten Saporoschje und Cherson oder auf der Krim blicken zu lassen. Diese Frage ist längst entschieden und keiner Diskussion mehr wert. Ich denke, auch im Westen versteht man das."
Auch Militärexperten zweifeln an der Lage. Der Analyst Anatoli Matwijtschuk geht davon aus, dass die Ukraine die Übergabe von Pokrowsk bereits vorbereitet, um Unruhen im eigenen Land zu verhindern und die erwartete Unzufriedenheit in der Gesellschaft abzufedern.
Zudem hatte Selenskij selbst erst Anfang September betont, dass die Ukraine ihre Truppen nicht aus dem Donbass abziehen werde. "Das ist ein Schlüsselgebiet für die Verteidigung unserer Streitkräfte", sagte er damals bei einem Briefing mit dem dänischen Premierminister. Die ukrainische Verfassung lasse einen Verzicht auf den Donbass nicht zu.
Russlands Präsident Wladimir Putin wiederum hatte im Sommer 2024 den Abzug der ukrainischen Truppen aus den Gebieten Donezk, Lugansk, Saporoschje und Cherson als eine der Bedingungen für mögliche Friedensgespräche mit Kiew bezeichnet.
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