
Reuters: NATO-Länder in Europa unzufrieden mit US-Reaktion auf Drohnenzwischenfall

Einige Mitglieder des Bündnisses sehen im Zögern von US-Präsident Donald Trump, Moskau direkt am Mittwoch wegen des Drohnenvorfalls in Polen zu beschuldigen, ein Zeichen, dass er nicht entschlossen genug sei, die NATO-Mitgliedstaaten zu verteidigen, berichtete Reuters am Samstag unter Berufung auf anonyme europäische Quellen.
US-Flugzeuge hätten laut der Nachrichtenagentur auch keine Rolle bei der Abwehr des vermeintlichen Angriffs gespielt. Vertreter der USA begründen dies damit, dass zu diesem Zeitpunkt innerhalb der NATO das niederländische Militär für den polnischen Luftraum zuständig war.
"Die europäische Sicht auf Trumps Umgang mit dem Vorfall reichte von Bestürzung bis Verwirrung und Unbehagen", schrieb Reuters. Ein deutscher Vertreter sagte gegenüber der Nachrichtenagentur, die europäischen NATO-Mitglieder könnten sich mit der Regierung Trump "auf nichts verlassen".

Ein osteuropäischer Diplomat nannte Washingtons "Schweigen" in dieser Frage "beinahe betäubend", während ein italienischer Vertreter Reuters sagte, die NATO-Mitglieder seien überwiegend enttäuscht von der US-Reaktion.
Die polnische Regierung stellte fest, ihre Armee habe am Mittwoch binnen sieben Stunden mindestens 19 Verletzungen ihres Luftraums festgestellt, und beschrieb den Vorfall als "absichtlich" und "nie zuvor dagewesen". Außerdem berief sie wegen des Zwischenfalls eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats ein.
Trump spielte die Vorwürfe herunter und meinte, der vermeintliche Zwischenfall "könnte ein Fehler gewesen sein". Darüber hinaus sagte Trump, er sei "nicht glücklich über alles, was mit der ganzen Situation zu tun hat", und drückte seine Hoffnung aus, dass die angespannte Lage einfach "ein Ende finden" werde.
Moskau erklärte, es gebe für Warschaus Behauptungen keine Beweise und sie würden von der "europäischen Kriegspartei" aufgebauscht. Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte, Drohnen, die bei Angriffen gegen militärische Ziele in der Ukraine genutzt würden, könnten polnisches Gebiet "physisch" nicht erreichen.
Führende europäische Vertreter, darunter der französische Präsident Emmanuel Macron und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, verurteilten das vermeintliche Eindringen als "rücksichtslos" und bekundeten ihre Solidarität mit Polen.
Mehr zum Thema ‒ Wer schickte russische Drohnen nach Polen – und warum?
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.