Macron legt nach: Russland will keinen Frieden, sondern Maximum der Ukraine

Nach dem Treffen mit Präsident Donald Trump und europäischen Amtsträgern im Weißen Haus in Washington kommentierte der französische Präsident Emmanuel Macron die internationalen Verhandlungen. Seine Meinung veröffentlichte er in einem Video, das am Dienstagmorgen auf X veröffentlicht wurde.
Dabei erklärte Macron, dass es auf russischer Seite gar keinen Friedenswillen gebe. Stattdessen bestehe Wladimir Putins finales Ziel darin, das Maximum an ukrainischen Gebieten zu erobern und die Ukraine so zu schwächen, dass sie nicht mehr selbstständig existieren könne.
Während Trump mit Putin spreche, so Macron, sei der russische Präsident dabei, die Ukraine zu bombardieren. Russland führe den Krieg nicht nur immer weiter, sondern intensiviere ihn sogar. Dabei hätten es die Russen insbesondere auch auf die Zivilbevölkerung abgesehen. Macron hob explizit hervor: "Er führt auch einen Krieg gegen ukrainische Zivilisten."
Laut dem französischen Präsidenten ist Putin überhaupt nicht am Frieden interessiert. Wortwörtlich erklärte der französische Staatschef: "Er gibt nicht ein einziges Signal, dass er ernsthaft Frieden möchte." Macron sprach dann über seine bisherigen Erfahrungen mit dem russischen Präsidenten. In den vergangenen 15 Jahren habe er die Erfahrung mit "Monsieur Putin" gemacht, dass dieser, wenn er einen Krieg habe gewinnen können oder zumindest geglaubt habe, er könne einen Krieg gewinnen, nie über Frieden verhandelt hat.
Die Realität sehe nämlich so aus, erklärte Macron: Es gebe einen US-Präsidenten, der Frieden wolle, es gebe europäische Präsidenten, die Frieden wollten, und es gebe einen ukrainischen Präsidenten, der Frieden wolle. Aber er habe den größten Zweifel, ob es aufseiten des russischen Präsidenten überhaupt Friedenswillen gebe. Nach Macrons Meinung nach hat Putin ein ganz anderes Ziel:
"Sein [Putins] finales Ziel besteht darin, das Maximum an Gebieten einzunehmen und die Ukraine so weit zu schwächen, dass sie nicht mehr selbstständig existieren kann, oder nur noch unter russischen Einfluss."
Aus diesem Grund müssten "unsere Ziele" darin bestehen, dem internationalen Völkerrecht sowie der Souveränität so schnell wie möglich Geltung zu verschaffen und die Gebietsverluste für die Ukraine zu gering wie möglich zu halten. Die Hauptaufgabe bestehe aktuell darin, die Wehrhaftigkeit der Ukraine zu erhalten. Dazu sagte der französische Staatschef:
"Vor allem müssen wir die Ukraine dabei unterstützen, sich jeder neuen Aggression widersetzen zu können."
Wir bräuchten eine Ukraine, die sich freiwillig für Europa entscheiden würde, und zwar auch, um die Sicherheit der Europäer zu garantieren. Denn darum gehe es Macron zufolge bei der Forderung nach Sicherheitsgarantien letztendlich, um die Sicherheit Europas:
"Dafür brauchen wir die Sicherheitsgarantien, heute für die Ukraine, aber schon morgen für uns Europäer, weil hier unsere europäische Sicherheit auf dem Spiel steht."
Les faits disent les intentions. Voilà pourquoi nous avons tant besoin de garanties de sécurité. Pour rester libres.Parce que c’est la sécurité de l’Ukraine et de toute l’Europe qui se joue. pic.twitter.com/5IATalA8zO
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) August 19, 2025
Wie Euraktiv am Dienstag berichtete, hat Macron auch vorgeschlagen, wo das Gipfeltreffen zwischen Putin und Wladimir Selenskij seiner Meinung nach stattfinden solle. Der angekündigte Gipfel zwischen den beiden Präsidenten wird seiner Meinung nach in Europa stattfinden. Deshalb sei die Schweiz ein ideales "neutrales Land" für ein solches Gipfeltreffen zwischen. In einem Interview mit dem französischen Nachrichtensender LCI sagte er am Dienstag: "Er wird in einem neutralen Land stattfinden, vielleicht in der Schweiz – ich setze mich für Genf ein –, oder in einem anderen Land."
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