Europa

BlackRock-Chef Larry Fink wird Co-Vorsitzender des WEF

Das Weltwirtschaftsforum hat in der Vorwoche eine Untersuchung gegen seinen Gründer Klaus Schwab eingestellt und ihn von jeglichem Fehlverhalten freigesprochen. Parallel wurde die kommissarische WEF-Leitung bekanntgegeben. Spätestens in zwei Jahren soll Schwabs Wunschkandidatin Christine Lagarde dann die Führung übernehmen.
BlackRock-Chef Larry Fink wird Co-Vorsitzender des WEF© Screenshot: YT/BloombergTelevision

Das in Genf ansässige Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum, WEF) hatte im April eine Untersuchung gegen den 87-jährigen Schwab eingeleitet, nachdem ein Whistleblower in einem Brief wesentliches Fehlverhalten unterstellt hatte. Der Bericht erschien genau am Tag nach Schwabs Rücktritt als Vorsitzender des Aufsichtsrats des WEF ‒ allerdings ohne öffentliche Begründung. Rund vier Monate später entlastete das Forum am vergangenen Freitag offiziell seinen Gründer von den massiven Vorwürfen wegen Unregelmäßigkeiten in der Amtsführung. Parallel wurden die vorläufigen Interimsleiter des WEF bekanntgegeben. Dabei handelt es sich um BlackRock-Chef Laurence "Larry" Fink und den Roche-Pharmaverwaltungsrat André Hoffmann.

In einer in der Vorwoche auf der Webseite des WEF veröffentlichten Mitteilung äußern sich die beiden kommissarischen Leiter zu ihrer Ernennung:

"Wir fühlen uns geehrt, diese Führungsrolle in einer für das Weltwirtschaftsforum entscheidenden Phase vorübergehend zu übernehmen. Während die Organisation ein neues Kapitel aufschlägt, blicken wir mit Klarheit, Zielstrebigkeit und Zuversicht auf die fortdauernde Mission des Forums."

Zu ihrer temporären Rolle ergänzt ein FAZ-Artikel (Bezahlschranke):

"Ausweislich der Pressemitteilung, die das WEF am Freitagabend dazu veröffentlicht hat, soll dieses Duo nur interimistisch die Führung übernehmen. Dies deutet klar darauf hin, dass Christine Lagarde in gut zwei Jahren das Zepter in der Stiftung übernehmen wird. Denn dann endet ihr Mandat als Präsidentin der Europäischen Zentralbank. Lagarde war und ist auch die Wunschkandidatin von Klaus Schwab. Aus Kreisen des WEF-Stiftungsrats, dem die 69 Jahre alte Französin schon angehört, wurde der FAZ bestätigt, dass jetzt alles auf Lagarde hinausläuft."

In ihrer Mitteilung erklären Fink und Hoffmann weiter:

"Die Welt ist fragmentierter und komplexer denn je, aber der Bedarf an einer Plattform, die die Wirtschaft, Regierungen und Zivilgesellschaft zusammenbringt, war noch nie so groß wie heute. Wir glauben, dass das Forum als einzigartiger Katalysator für Zusammenarbeit dienen kann, der Vertrauen fördert, gemeinsame Ziele identifiziert und den Dialog in Maßnahmen umsetzt. Wir bleiben optimistisch."

Zum Thema der eingeleiteten und nun abgeschlossenen Untersuchung gegen Klaus und Hilde Schwab informiert die NZZ (Bezahlschranke), dass es sich dabei "um Vorwürfe sexueller Belästigung, ungerechtfertigte Spesenbezüge und Manipulation des jährlichen Länderrankings" handelte. Die WEF-Presseabteilung erklärte dazu in einer weiteren Mitteilung vom 15. August:

"Nach einer gründlichen Prüfung aller Fakten ist der Stiftungsrat zu dem Schluss gekommen, dass die Organisation zwar zu einem stärker institutionalisierten Modell übergehen muss, es jedoch keine Hinweise auf ein schwerwiegendes Fehlverhalten von Klaus Schwab gibt."

Zur Untersuchung der Ehefrau Hilde Schwab heißt es, es lägen auch hier keine Belege für ein Fehlverhalten vor. Die lobhudelnde Reinwaschung lautet wörtlich:

"Es gibt auch keine Hinweise auf ein Fehlverhalten von Hilde Schwab, die das Forum seit über fünf Jahrzehnten ohne Vergütung unterstützt. Geringfügige Unregelmäßigkeiten, die auf eine unklare Abgrenzung zwischen persönlichen Beiträgen und der Arbeit des Forums zurückzuführen sind, spiegeln eher ein großes Engagement wider als die Absicht, sich falsch zu verhalten."

Zu der mehr als bedenklichen Achse zwischen dem nun ernannten WEF-Vorsitzenden Fink und seinem Ex-Angestellten und deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz erläuterte der Publizist Dr. Werner Rügemer im RT-Interview:

"Das zeigte sich im Januar 2025: Da hat BlackRock-Chef Fink seinen Ex-Angestellten Merz während des Weltwirtschaftsforums abseits vom offiziellen Programm zu einem privaten Dinner nach Davos eingeladen. Mitten in der Endphase seines Wahlkampfs nahm sich Merz die Zeit und flog in die Schweiz. Es ging offensichtlich um die von beiden Seiten erhoffte Kanzlerschaft von Merz. Wie das Handelsblatt später berichtete, war auch Jamie Dimon, der Chef der größten US-Bank JPMorgan, bei diesem Treffen dabei. BlackRock ist Großaktionär der Bank und Dimon lobte: 'Der Kanzler macht genau das Richtige.'"

Die WEF-Pressemitteilung erklärt abschließend unmissverständlich: "Wir bleiben unserer Mission und den Grundsätzen, die die Arbeit des Forums seit über fünf Jahrzehnten leiten, unverändert verpflichtet."

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