
Wegen Zollstreit mit USA: Schweizer wollen FIFA-Chef als Vermittler anheuern

Schweizer Politiker fordern, den FIFA-Präsidenten Gianni Infantino zu engagieren, um Donald Trump zu beeinflussen, da das Land mit dem höchsten US-Zollsatz in Europa belastet ist.
Ein Mitglied des Schweizer Bundesrats und ein ehemaliger Schweizer Botschafter vertreten die Ansicht, dass der Chef des Weltfußballs dabei helfen könnte, einen wichtigen Zugang zum US-Präsidenten zu finden, mit dem er seit langem gute Beziehungen pflegt.
Die Forderungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Schweizer Bundespräsidentin und der Wirtschaftsminister mit einem letzten Versuch gescheitert sind, die Einführung von Zöllen in Höhe von 39 Prozent abzuwenden, da sie Washington mit leeren Händen verlassen haben.

Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin trafen sich am Mittwochnachmittag mit Marco Rubio, kündigten aber keine Änderung der hohen Zölle an. Der Schweizer Delegation war es nicht gelungen, ein Treffen mit Trump zu vereinbaren.
Die öffentliche Empörung über die ergebnislosen Tarifverhandlungen hat Forderungen nach kreativeren Verhandlungsstrategien laut werden lassen. Unter anderem wurde die Bitte geäußert, Infantino um Hilfe zu bitten. Er stammt aus der Schweizer Stadt Brig nahe der italienischen Grenze.
Guy Parmelin, ein führendes Mitglied der rechtsgerichteten Schweizerischen Volkspartei (SVP), kennt Infantino schon lange, und der Politiker war von 2016 bis 2018 Sportminister, als Infantino zum FIFA-Präsidenten gewählt wurde.
Der Nationalrat Roland Rino Büchel, ebenfalls Mitglied der SVP, gehörte zu denjenigen, die argumentiert haben, der FIFA-Präsident könne als informeller Hintertürkanal zum US-Präsidenten fungieren. Trump hatte Infantino zuvor als "einen meiner Freunde", einen "Gewinner" und einen "ausgezeichneten Kerl" bezeichnet.
"Es ist definitiv an der Zeit, Gianni Infantino jetzt ohne weitere Verzögerung hinzuzuziehen, um Türen zu öffnen. Wenn Parmelin zum Telefon greifen und Infantino um Hilfe bitten würde, könnte ich mir gut vorstellen, dass er das tun würde", sagte Büchel, der beide Männer persönlich kennt, gegenüber der Financial Times.
Die Schweiz führte mehrere Gesprächsrunden mit Trumps Handelsbeauftragtem Jamie Greer und Finanzminister Scott Bessent. Bern ging davon aus, dass eine vorläufige Einigung über einen Zollsatz von knapp zehn Prozent erzielt worden sei. In einem Telefonat mit Keller-Sutter letzte Woche konzentrierte sich Trump jedoch stattdessen auf das Handelsdefizit der USA gegenüber der Schweiz in Höhe von 39 Milliarden US-Dollar.
Die lokale Presse kritisierte den Umgang des Präsidenten mit der Situation. Trump sagte diese Woche gegenüber CNBC, dass "die Frau nett war, aber [die Schweizer Präsidentin] nicht auf seine Beschwerden über das Handelsungleichgewicht hören wollte".
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