Europa

Budapest wirft Kiew vor, Europas Energiesicherheit zu gefährden

Ungarns Außenminister Péter Szijjártó bekräftigte, dass Budapest bereit sei, gemeinsam mit Moskau Lösungen zu suchen, falls die EU russisches Gas verbietet. Die EU plant ein vollständiges Verbot von Gas und Öl aus Russland bis Ende 2027.
Budapest wirft Kiew vor, Europas Energiesicherheit zu gefährden© Klaudia Radecka/NurPhoto via Getty Images

Die Beziehungen zwischen Budapest und Kiew spitzen sich weiter zu. Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó erklärte in einem Interview mit TASS, die Blockade des ukrainischen Gastransits durch die Behörden in Kiew bedrohe die Energiesicherheit der Europäischen Union. Der Diplomat erklärte, dass Ungarn einen langfristigen Vertrag für Gaslieferungen über die TurkStream-Pipeline habe.

"Die TurkStream-Pipeline ist völlig ausgelastet – und nicht ohne Grund. Wir haben einen langfristigen Vertrag, wir kaufen Gas auf dem Spotmarkt, und die Slowakei erhält nun Gas über Ungarn, weil die Ukraine 'so freundlich' war, natürlich in Anführungszeichen, den Transit durch ihr Territorium zu blockieren und damit die Energiesicherheit der gesamten mitteleuropäischen Region zu gefährden."

Seiner Meinung nach wecke dieses Verhalten der ukrainischen Seite Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Solidaritätsaufrufe. "Wenn wir von Solidarität sprechen, bin ich mir nicht sicher, ob man dieses Wort auf beiden Seiten der Grenze in derselben Weise versteht", fügte der Minister hinzu.

Budapest sei bereit, gemeinsam mit russischen Energieunternehmen nach einer Alternative zu Gaslieferungen aus Russland zu suchen, sollte Brüssel ein Importverbot für Gas und Öl aus Russland verhängen, sagte Szijjártó weiter. Er erinnerte an seine Teilnahme am Internationalen Wirtschaftsforum St. Petersburg (SPIEF), wo er mit den Leitern der größten russischen Energieunternehmen zusammengeroffen war. Diesbezüglich sagte Szijjártó:

"Dort war ich von ihrer Bereitschaft überzeugt, Ungarn weiterhin zu beliefern, auch wenn Brüssel versucht, dies zu verhindern. Es muss also eine Lösung gefunden werden, sonst ist die Versorgungssicherheit Ungarns gefährdet."

Die EU plant, bis Ende 2027 ein vollständiges Importverbot für russisches Gas einzuführen. Dies gilt sowohl für Pipeline- als auch für Flüssigerdgas.

Der Vertrag zwischen der EU, Naftogas und Gazprom wurde am 30. Dezember 2019 unterzeichnet. Das fünfjährige Abkommen, das die Versorgung der europäischen Kunden mit russischem Gas geregelt hat, lief am 31. Dezember 2024 aus. 

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