Europa

US-Sondergesandter Kellogg besucht Weißrussland: 14 Oppositionelle wieder auf freiem Fuß

Weißrussland hat heute einen hochrangigen US-Beamten empfangen: Präsident Alexander Lukaschenko traf sich in Minsk mit dem Sondergesandten Keith Kellogg. Besprochen wurden bilaterale und internationale Themen. Am selben Tag wurden 14 Oppositionelle aus der Haft entlassen.
US-Sondergesandter Kellogg besucht Weißrussland: 14 Oppositionelle wieder auf freiem Fuß© Jakub Porzycki/NurPhoto via Getty Images

In Weißrussland sind am Samstag 14 oppositionelle Politiker und Blogger wieder auf freien Fuß gekommen. Auch Sergei Tichanowski, der Mann der im Exil lebenden Politikerin Swetlana Tichanowskaja, konnte das Gefängnis verlassen. Laut einem Medienbericht verließ er gleich danach das Land. Die frühere Herausforderin von President Alexander Lukaschenko bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2020 veröffentlichte in ihren sozialen Medien ein entsprechendes Video. Demnach umarmte sie ihren Mann bereits in der litauischen Hauptstadt Vilnius. 

Auf der Plattform X schrieb Tichanowskaja, ihr Mann sei nun frei. Es falle ihr schwer, die Freude in ihrem Herzen zu beschreiben. Sie dankte dafür unter anderem US-Präsident Donald Trump, seinem Sondergesandten Keith Kellogg, dem State Department und den Verbündeten in der EU. Die Politikerin, die die Wahl im Jahr 2020 gewonnen haben will, warf der Regierung in Minsk vor, weitere 1.150 politische Gefangene hinter Gittern zu halten.

Kelloggs Assistent John Coale bestätigte ebenfalls auf der Plattform X die Befreiung 14 Oppositioneller. Dies sei dank der starken Führung von Präsident Trump geschehen. Er dankte zudem der litauischen Regierung für Zusammenarbeit und Unterstützung. Dieses baltische EU- und NATO-Land bleibe ein treuer Freund und Verbündeter.  

Tichanowski war im Jahr 2019 dank seines YouTube-Kanals "Ein Land für das Leben" landesweit bekannt geworden. Dort kritisierte er die weißrussischen Behörden scharf. Im Jahr 2020 gab er seine Kandidatur für die Präsidentenwahlen bekannt. Die Wahlkommission lehnte seinen Antrag jedoch ab. Statt des Bloggers kandidierte seine Frau Swetlana. Ende Mai 2020 wurde Tichanowski bei einer Wahlveranstaltung für seine Frau festgenommen. Im Dezember 2021 verurteilte ein Gericht ihn wegen Organisation von Massenprotesten und Behinderung der Wahlen zu 18 Jahren Haft.

Die Freilassung Tichanowskis und weiterer 13 Oppositioneller fand vor dem Hintergrund eines Besuchs Kelloggs in der weißrussischen Hauptstadt Minsk statt. Dort traf sich der Sondergesandte des US-Präsidenten mit Lukaschenko. Wie das Präsidentenbüro in Minsk bekannt gab, sind bei der Zusammenkunft bilaterale und internationale Themen zur Sprache gekommen. Kellogg wurde zum ranghöchsten US-Vertreter, der Weißrussland seit Februar 2020 besuchte. Damals hatte der frühere US-Außenminister Mike Pompeo in Minsk geweilt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters betrachtet Kellogg seine Visite in Weißrussland als Möglichkeit, den Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland einen neuen Impuls zu verleihen.

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