Europa

Protest gegen LGBTQ-Parade in Moldawien – Polizei misshandelt ein Kind und wirft Priester zu Boden

In der moldawischen Hauptstadt Chisinau kam es bei den Protesten gegen eine LGBTQ-Parade zu tumultartigen Szenen. Polizisten griffen die Menschen körperlich an. Beim Auseinandertreiben der Gegner der LGBTQ-Propaganda machten die Sicherheitskräfte auch vor Familien mit Kindern und religiösen Würdenträgern keinen Halt.

In der moldawischen Hauptstadt Chisinau fand eine LGBTQ-Parade mit rund hundert Teilnehmern statt. Die LGBTQ-Anhänger zogen mit Trommeln durch zentrale Straßen der Stadt. Wie Fotos und Videos vor Ort zeigen, haben sich die Organisatoren offenbar um keine behördliche Anmeldung bemüht, denn die Parade fand auf einer nicht abgesperrten Straße statt, was den Verkehr zeitweilig behinderte.

Seitdem die Regierung Moldawiens sich um den EU-Beitritt bemüht, wird von der EU und vielen westlichen NGOs die Offenheit gegenüber LGBTQ in der moldawischen Gesellschaft propagiert. Offenbar gegen den Willen eines Großteils der Bevölkerung, denn am heutigen Sonntag fanden mehrere Massendemonstrationen mit bis zu zehntausend Teilnehmern für den Schutz der traditionellen Familie statt. 

Eine der Demonstrationen war von der Sozialistischen Partei organisiert, die andere vom Block der oppositionellen Parteien "Pobeda" (Sieg). Diese politischen Kräfte warnen vor einer Entvölkerung des Landes infolge von Massenauswanderung und niedriger Geburtenraten. Die Politik der prowestlichen Präsidentin Maia Sandu, die nur dank Wahlmanipulationen gewählt wurde, sei schuld daran, sagten Kundgebungsteilnehmer. Die Teilnehmer trugen Plakate unter anderem mit den Aufschriften "Für traditionelle Werte!", "Familie, Frieden, Moldawien!" und "Wenn es eine Familie gibt, gibt es auch ein Land!", die sie zudem skandierten.

Ein Teil der Demonstranten versuchte, den Marsch der LGBTQ-Anhänger durch eine Straßenblockade zu verhindern. Mehrere Dutzende Polizisten begannen, die Menschenmenge auseinanderzutreiben. Wie Sputnik Moldova anhand der auf Telegram (in der EU gesperrt) geposteten Videos berichtet, kam es zu tumultartigen Szenen und Polizeigewalt. Einige Demonstranten wurden zu Boden geworfen, darunter ein orthodoxer Priester.

Andere wurden fortgezerrt und in Polizeibusse gesetzt. Einer der Protestler hielt ein kleines Kind im Arm, was die Polizisten nicht daran hinderte, auch ihn mit grobem Körpereinsatz wegzubewegen, wobei der Junge von seinem Vater an sich gedrückt wurde. Es ist nicht auszuschließen, dass das Kind möglicherweise medizinisch behandelt werden muss.

Die Polizei rechtfertigte später ihren Einsatz. Der Mann habe versucht, die Polizeisperre zu durchbrechen, und so das Wohl des Kindes gefährdet, heißt es in der Mitteilung der städtischen Carabineri. Ob er festgenommen wurde, ist nicht bekannt. Weiteren Videos zufolge, die später vom Ort des Geschehens gepostet wurden, hat sich die Stimmung beruhigt und viele gläubige Demonstranten haben gebetet.

Kritik von der Kirche und Ex-Präsidentschaftskandidaten

Die Russisch-Orthodoxe Kirche verurteilte die Gewalt gegen die Gläubigen. In einer Stellungnahme erinnerte ein Sprecher des Moskauer Patriarchen Kyrill daran, dass die sogenannte "Gender"-Ideologie der moldawischen Gesellschaft aufgezwungen worden sei. Sie ziele auf die Zerstörung der traditionellen Familie ab und sei deshalb keine politische, sondern eine moralische Frage. 

"Sowohl die Kirche als auch andere gesunde gesellschaftliche Kräfte müssen sich gegen dieses antichristliche Projekt zusammenschließen. Wir wissen, dass das, was als angeblicher Schutz der Rechte von Minderheiten begann, in westlichen Ländern zur Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Familien, zur Einführung familienfeindlicher Lügen in die Schulbildung und schließlich zur Geschlechtsumwandlung von Kindern geführt hat. Ich hoffe, dass die moldauischen Gläubigen so etwas in ihrem Heimatland nicht zulassen werden", sagte der Sprecher. 

Auch der Oppositionspolitiker und Ex-Präsidentschaftskandidat Alexander Stojanoglo kritisierte das Vorgehen der Polizei und die aus seiner Sicht falsche Prioritätensetzung der moldawischen offiziellen Politik. "Die am meisten ignorierten Menschen in Moldawien sind die Mehrheit der Bevölkerung", sagte er. 

"Wir sind nicht gegen die Rechte anderer", aber in einem Land, in dem kinderreiche Familien in sozialen Netzwerken um Geld für Medikamente bitten und junge Menschen aus Hoffnungslosigkeit wegziehen, sei es unangebracht, eine Politik nur auf Themen aufzubauen, die in Brüssel Punkte bringen, so der Oppositionspolitiker. 

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