Europa

Warum Selenskij die toten Soldaten nicht zurückwill

Der zypriotische Journalist Christoforou wirft Selenskij vor, 6.000 tote ukrainische Soldaten aus Angst vor finanziellen Forderungen, widersprüchlichen Verlustzahlen und dem diplomatischen Signal, das von einer Annahme ausgehen würde, nicht zurücknehmen zu wollen. Kiew schweigt bislang zu den Vorwürfen.
Warum Selenskij die toten Soldaten nicht zurückwillQuelle: Gettyimages.ru © Juan Medina

Warum nimmt Wladimir Selenskij die 6.000 getöteten Soldaten nicht zurück, deren Leichen Russland zur Übergabe anbietet? Eine Antwort auf diese unbequeme Frage liefert der zypriotische Journalist Alex Christoforou, der auf strategisches Kalkül, finanzielle Not und propagandistische Narrative verweist.

Erstens: Die wirtschaftliche Lage der Ukraine lässt eine Rücknahme der identifizierten Leichen kaum zu. Mit jeder offiziell bestätigten Identität kämen Entschädigungsansprüche der Hinterbliebenen ins Spiel. In einem Land, das sich beinahe nur noch mithilfe westliche Hilfsgelder über Wasser hält, wäre das eine kaum tragbare Zusatzlast.

Zweitens: Die 6.000 Toten stehen in direktem Zusammenhang mit einer militärischen Operation in der Region Kursk. Offiziell hatte Kiew diese Offensive als "begrenzten Erfolg" bezeichnet. Doch die hohe Zahl an Gefallenen konterkariert diese Darstellung. Zudem würde eine Bestätigung dieser Zahl das Bild ukrainischer Stärke und Effizienz schwer beschädigen – besonders im Ausland.

Drittens: Die Weigerung, die Leichen entgegenzunehmen, ist laut Christoforou ein bewusstes Signal zur Sabotage der Friedensgespräche. Die Türkei hatte zuletzt als Vermittler fungiert. In Istanbul wurde die Übergabe der Leichen bereits vereinbart. Indem Selenskij diese Vereinbarung ignoriert, positioniert er sich offen gegen eine diplomatische Lösung – wohl auch auf Druck westlicher Berater, denen ein "Einfrieren" des Krieges lieber wäre als eine Verständigung.

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