Europa

Osterreise nach Jerusalem: Moldawische Behörden lassen orthodoxen Bischof nicht aus dem Land

Am Flughafen der moldawischen Hauptstadt Kischinjow (mold. Chișinău) haben Grenzwächter einen Bischof der Moldawisch-Orthodoxen Kirche am Verlassen des Landes gehindert. Er hätte aus Israel das Heilige Feuer bringen sollen, wurde aber so lange festgehalten, bis sein Flugzeug abgeflogen war.
Osterreise nach Jerusalem: Moldawische Behörden lassen orthodoxen Bischof nicht aus dem Land© Screenshot: Pravoslavie.ru

Am Donnerstagabend haben moldawische Behörden den Erzbischof Markell von Belzy (mold. Bălți) und Faleschty (mold. Făleşti) an der Ausreise aus dem Land gehindert. Der Angehörige der Moldawisch-Orthodoxen Kirche hätte sich nach Israel begeben sollen, um von dort das Heilige Feuer für die Ostermette zu bringen. Dies berichtet neben anderen Medien der moldawische Fernsehsender Canal 5. In der entsprechenden Meldung des Kanals heißt es dazu:

"Am Flughafen Chișinău wurde der heilige Vater aus unerklärten Gründen einer sorgfältigen Untersuchung unterzogen."

In einem Kommentar an den Kanal Primul în Moldova erklärt Marchel, dass ihm die Gründe für das Aufhalten nicht erläutert wurden:

"Den Grund, warum ich nicht nach Israel gelassen wurde, habe ich immer noch nicht verstanden. Obwohl ich ein Geistlicher bin, durchsuchten sie mich, setzten ein Protokoll auf, erklärten aber nichts."

Eine für Fälle eines bestehenden Ausreiseverbots gesetzlich vorgeschriebene Benachrichtigung erhielt Markell nicht. Die Grenzwächter gaben dem Geistlichen seinen Pass erst wieder, nachdem sein Flugzeug nach Tel Aviv abgeflogen war. Nach Angaben von Primul în Moldova bleiben offizielle Kommentare vonseiten der Grenzpolizei oder sonstiger Behörden bisher aus.

Im laufenden Jahr hätten sich mit Vertretern der Moldawisch-Orthodoxen Kirche sowie der Orthodoxen Kirche Bessarabiens zwei Delegationen aus Moldawien nach Israel begeben sollen, um das Heilige Feuer zu bringen.

Die Moldawisch-Orthodoxe Kirche ist die größte christliche Konfession im Land. Unterschiedlichen Angaben zufolge gehören ihr 70 bis 80 Prozent der Gläubigen in Moldawien und Transnistrien an. Sie ist eine autonome Kirche, die dem Moskauer Patriarchat untersteht. Seit 1992 ist zusätzlich in Moldawien die Orthodoxe Kirche Bessarabiens aktiv, die dem Bukarester Patriarchat untersteht. Ihr gehören zehn bis 20 Prozent der Gläubigen an. Der Moldawisch-Orthodoxe Mitropolit Wladimir von Kischinjow, hatte zuvor mehrmals beklagt, dass Vertreter der Orthodoxen Kirche Bessarabiens einen Dialog vermeiden.

Wladimir Legoida, Leiter der Synodalabteilung für Öffentlichkeitsbeziehungen der Russisch-Orthodoxen Kirche, bezeichnet Markells Festnahme als "eklatante Entscheidung" und "vorsätzliche Verhöhnung" der Gläubigen der Moldawisch-Orthodoxen Kirche. Die moldawische oppositionelle Partei der Sozialisten sieht in Marchels Festnahme einen "beispiellosen Akt des geistlichen Terrors durch das Regime von Maia Sandu".

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