Europa
Szijjártó: Budapest wird gegen EU-Zölle auf US-Produkte stimmen
Ungarn wird die Einführung der US-Vergeltungszölle seitens der EU nicht unterstützen. Denn diese Maßnahme kann die Situation noch verschlimmern und zu steigenden Preisen führen. Budapest setzt auf Gespräche zur Beilegung des durch Washington ausgelösten Handelskrieges.
Die ungarische Regierung will nicht für die EU-Vergeltungsmaßnahmen bei den Einfuhrzöllen auf US-Waren stimmen, erklärte Außenminister Péter Szijjártó nach einer Kabinettssitzung am Mittwoch. Diese Maßnahme würde einen erheblichen Preisanstieg verursachen. Stattdessen sollte die Regierung über eine Verringerung der Zölle verhandeln, so Szijjártó.
"Leider hat die EU einen schweren Fehler begangen und hätte die Entwicklung dieser Situation verhindern können. Aber jetzt, da sie es nicht getan hat, ist das Wichtigste, dass Brüssel die Situation nicht noch verschlimmert", so der Politiker. Er betonte, Budapest sei entschlossen, den Handelsstreit mit Washington durch Gespräche zu lösen.
Denn die Einführung von Vergeltungszöllen werde nur noch mehr Schwierigkeiten verursachen und der EU-Wirtschaft noch mehr Schaden zufügen. "Zölle auf Produkte, die aus den Vereinigten Staaten nach Europa geliefert werden, werden hier in Europa zu Preissteigerungen führen, da die Preise für importierte Waren aufgrund der Zölle höher sein werden", warnte Szijjártó.
Ihm zufolge habe die EU-Kommission eine Liste mit Hunderten US-Produkten erstellt, auf die sie Zölle erheben wolle. Sollte dies geschehen, würde dies für Ungarn einen Preisanstieg von 18 Milliarden Forint (43,9 Millionen Euro) bedeuten. Unter anderem würden Kontaktlinsen, Kosmetika und Kunststoffrohre, die im Bauwesen verwendet werden, teurer.
"Wir wollen das ungarische Volk vor diesen weiteren Preiserhöhungen schützen", betonte der Politiker.
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