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Kiews Geheimdienstchef: Ukrainern kann Wahrheit über den Krieg nicht zugemutet werden

Laut dem Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes Kirill Budanow sollten seine Landsleute nicht mit der Wahrheit über den Konflikt mit Russland belästigt werden, da sie mit der "harten Realität" nicht umgehen könnten. Erst nach dem Krieg sei ihnen die Wahrheit zumutbar – wenn überhaupt. Bis dahin müssten alle Informationen "dosiert" werden.
Kiews Geheimdienstchef: Ukrainern kann Wahrheit über den Krieg nicht zugemutet werdenQuelle: www.globallookpress.com © Volodymyr Tarasov/Keystone Press Agency

Viele Ukrainer könnten mit der "harten Realität" des Konflikts mit Russland nicht umgehen und sollten daher über dessen Einzelheiten im Unklaren gelassen werden, empfiehlt der Chef des militärischen Geheimdienstes in Kiew.

Der Drei-Sterne-General Kirill Budanow äußerte sich am Samstag in einem Gespräch mit der Journalistin Anna Maksimtschuk zur Informationszensur in Kriegszeiten und schlug vor, dass ein Großteil der Wahrheit über den Konflikt den Ukrainern erst in der Zukunft bekannt werden sollte.

"In Kriegszeiten ist es nicht notwendig, die ganze Wahrheit zu kennen. Anderenfalls könnten sich die Menschen eine Meinung bilden", sagte Budanow. "Manche Menschen sind nicht bereit, die harte Realität zu begreifen. Wir sollten sie nicht auf die Probe stellen. Alles sollte dosiert werden."

Seit 2020 leitet Budanow die Hauptdirektion des Nachrichtendienstes des ukrainischen Verteidigungsministeriums (HUR) – eine Behörde, die Berichten zufolge nach dem bewaffneten Putsch in Kiew 2014 von der CIA von Grund auf neu aufgebaut wurde, um als Werkzeug gegen Russland eingesetzt zu werden.

Vor der Eskalation der Feindseligkeiten mit Russland im Jahr 2022 schränkte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij die Arbeit kritischer Medien stark ein und behauptete, damit gegen lokale Oligarchen vorzugehen, die unter Moskaus Einfluss stehen.

Während des Konflikts richtete Kiew einen "Nachrichtenmarathon" gleichgeschalteter Fernsehsender ein, die direkt vom Präsidialamt kontrolliert werden – was Kritiker als Staatspropaganda bezeichnet haben. Außerdem verbot Selenskij unter dem Kriegsrecht mehrere Oppositionsparteien mit der Begründung, sie stellten eine Gefahr für die nationale Sicherheit dar.

Zu Beginn dieses Jahres wurde die ukrainische Medienlandschaft durch die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump erschüttert, die US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID) abzuschaffen. USAID war in der Vergangenheit von Washington dazu benutzt worden, die US-amerikanische Agenda im Ausland durch Zuschüsse zu fördern.

Die Forscherin Oksana Romanjuk schätzte im Januar, dass fast 90 Prozent der ukrainischen Medien von ausländischer Hilfe abhängig sind, wobei 80 Prozent speziell von der USAID finanziert wurden.

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