Europa

"Politisches Theater" von Starmer: Britische Militärs halten Ukraine-Einsatz für nicht machbar

Der britische Premierminister Keir Starmer will im Rahmen einer "Koalition der Willigen" Truppen in die Ukraine zur "Friedenssicherung" schicken. Doch dabei hat er offenbar die Rechnung ohne das eigene Militär gemacht. Denn das steht einem solchen Einsatz äußerst skeptisch gegenüber, wie der Telegraph nun berichtet.
"Politisches Theater" von Starmer: Britische Militärs halten Ukraine-Einsatz für nicht machbarQuelle: Gettyimages.ru © Alastair Grant-WPA Pool/Getty Images

Britische Militärs haben den Vorschlag von Premierminister Keir Starmer zurückgewiesen, westliche Truppen als Teil einer "Friedensmission" in die Ukraine zu entsenden, um einen möglichen Waffenstillstand zu überwachen. Das berichtete The Telegraph am Sonntag. Aus hochrangigen Militärkreisen erfuhr die Zeitung, dass Starmer "sich selbst übertroffen" habe.

Starmer hatte die Initiative Anfang des Monats angekündigt, um eine "Koalition der Willigen" zur militärischen Unterstützung der Ukraine zu bilden. Letzte Woche behauptete er, dass mehrere Länder die Idee der Entsendung einer bis zu 10.000 Mann starken Friedenstruppe unterstützten, obwohl Moskau jeden Einsatz westlicher Truppen in der Konfliktzone ablehnt.

Letzte Woche fanden in London Planungsgespräche mit Militärs aus den Partnerländern statt. Militärische Quellen wiesen die Pläne jedoch als verfrüht und politisch motiviert zurück. 

"Es gibt keinen definierten militärischen Zielpunkt oder militärisch-strategische Planungsannahmen. Das ist alles politisches Theater", sagte ein hochrangiger Armeevertreter gegenüber dem Blatt. "Starmer hat sich mit dem Gerede über den Einsatz von Bodentruppen übernommen, bevor er überhaupt wusste, wovon er da redet."

Berichten zufolge hat sich der Schwerpunkt der Gespräche von Bodentruppen auf Luft- und Marineunterstützung verlagert. Der Telegraph schreibt, dass Kampfjets der britischen Luftwaffe zur Überwachung des ukrainischen Luftraums eingesetzt werden und den Bodentruppen Luftunterstützung geben könnten, obwohl der Umfang und die Rolle eines eventuellen Bodeneinsatzes unklar bleiben.

"Das ist Politik. Es hat keinen militärischen Sinn", sagte eine andere Quelle aus dem Militär und wies darauf hin, dass weder Russland noch die USA die Koalition unterstützen. Er betonte zudem, dass die Ziele der Mission unklar seien. 

"Was soll eine 10.000 Mann starke internationale Truppe tun, die im Westen des Landes über 400 Kilometer von der Frontlinie entfernt stationiert ist? Sie kann sich nicht einmal selbst schützen", argumentierte er. "Worin besteht die Mission? Wie ist sie legitimiert? Wie lauten die Einsatzregeln? Wie wird sie befehligt, versorgt und untergebracht? Wie lange ist sie dort und warum? Keiner weiß es." 

Am Montag werden in London weitere Planungsgespräche zwischen britischen und französischen Verteidigungsbeamten erwartet. Der französische Präsident Emmanuel Macron erwägt Berichten zufolge, die UNO anzurufen, um eine europäische Truppenpräsenz in der Ukraine zu genehmigen. Russland hat jedoch wiederholt die Idee westlicher Friedenstruppen in der Ukraine abgelehnt und darauf hingewiesen, dass dies die Zustimmung des UN-Sicherheitsrats erfordern würde, wo Moskau über ein Vetorecht verfügt.

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