Europa

Brand in Heathrow: Britische Medien sehen russische Spur

Nach dem Brand in einem Umspannwerk, der den Flughafen Heathrow lahmlegte, begeben sich britische Medien auf die Suche nach der Ursache. Wenig überraschend wird über eine russische Operation spekuliert. Das Ereignis wird für Propagandazwecke ausgeschlachtet.
Brand in Heathrow: Britische Medien sehen russische SpurQuelle: www.globallookpress.com © Stephen Chung

Die Ursache für den Brand in einem Umspannwerk im Flughafen Heathrow ist noch nicht geklärt, allerdings sieht die britische Tageszeitung The Telegraph bereits eindeutige Hinweise auf eine russische Urheberschaft. Dass Russland für den Vorfall verantwortlich gemacht wird, war erwartbar, allein die Geschwindigkeit überrascht, mit der den Briten diese Verschwörungserzählung aufgetischt wird.

Der Autor des Beitrags, Paul Nuki, glaubt nicht an einen Unfall. Dass in einem Umfeld geopolitischer Spannungen in einem völlig heruntergewirtschafteten Land an einem ebenso heruntergewirtschafteten Flughafen ein Feuer ausbricht, kann kein Zufall sein. Die Untersuchung des Vorfalls wird daher besonders gründlich geführt, schreibt Nuki. "Der Grund dafür ist einfach. Der Vorfall trägt die Handschrift von Terrorismus, der vom russischen Staat finanziert wird – eine hybride Form von Krieg, der seit nunmehr drei Jahren in Europa tobt."

Erstaunlich ist, wo Nuki überall eine russische Spur erkennen will. In 15 Ländern soll Russland Sabotage-Operationen durchgeführt haben. "Dazu zählen Zugentgleisungen, Brandanschläge auf Lagerhallen und Transportflugzeuge, Mordanschläge auf Industriemagnaten, Herbeiführen von Autokollisionen, Wahlmanipulationen, Einmischung und, ja, auch Angriffe auf lebenswichtige Infrastruktur, darunter Strom- und Kommunikationsleitungen."

Mit anderen Worten: Immer, wenn in Westeuropa irgendwas schiefgeht, deutet das auf eine russische Sabotage-Operation hin. Als Beleg für seine Verschwörungstheorie beruft sich Nuki auf die NATO. Wenig überraschend sieht auch der stellvertretende NATO-Generalsekretär für Innovation und hybride Kriegsführung James Appathurai klare Anzeichen für vermehrte russische Sabotage-Operationen in NATO-Ländern. Laut Appathurai rekrutiert Russland kriminelle Gangs, Jugendliche und Migranten, um Operationen durchzuführen.

In diesen Kontext ordnet Nuki auch die Anschläge auf Weihnachtsmärkte und Stadtfeste ein. "Berichten zufolge untersucht der Verfassungsschutz auch die Serie von Anschlägen mit Pkw – mehrere davon tödlich – im Vorfeld der jüngsten Bundestagswahl. Der Verfassungsschutz vermutet, dass diese vom russischen Geheimdienst angestiftet wurden, um die Unterstützung für die extreme Rechte zu erhöhen." Von diesen Berichten weiß man in Deutschland jedoch nichts. Nuki hat mindestens diesen Teil seiner Geschichte frei erfunden. 

Auch bleibt unklar, welche Vorteile selektive Sabotageakte haben sollten. Und natürlich wärmt Nuki noch die absurde Geschichte um die Vergiftung der Skripals mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok erneut auf. Der Anschlag auf den ehemaligen Doppelagenten Skripal und seine Tochter wurde Russland in die Schuhe geschoben. Die Skripals sind seitdem übrigens verschwunden. Die wichtigsten Zeugen sind einfach weg. Das wiederum deutet auf Vertuschung durch westliche Geheimdienste hin. Diese Spur verfolgt Nuki allerdings ganz gehorsam nicht.

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