Europa

Jahrestag: Papst Franziskus seit zwölf Jahren im Amt

Am Donnerstag feiert Papst Franziskus den 12. Jahrestag seiner Wahl zum Oberhaupt der Katholiken. Während seines Pontifikats hat der 88-Jährige die Kirche reformiert. Die einen halten ihn für einen "unersetzlichen Papst", die anderen kritisieren ihn.
Jahrestag: Papst Franziskus seit zwölf Jahren im Amt© Alessandra Tarantino/AP/TASS

Papst Franziskus sitzt seit 12 Jahren auf dem Heiligen Stuhl. Am 13. März 2013 wurde der argentinische Kardinal Jorge Mario Bergoglio zum Nachfolger von Papst Benedikt XVI. gewählt und nahm den Namen Franziskus an. Er ist der erste Papst aus Amerika.

Den 12. Jahrestag seines Amtsantritts verbringt der 88-jährige Papst im römischen Gemelli-Krankenhaus, wo er seit fast einem Monat wegen einer doppelten Lungenentzündung behandelt wird.

Während seines Pontifikats hat Franziskus die Bürokratie des Vatikans reorganisiert, 47 Auslandsreisen in mehr als 65 Länder unternommen und die Heiligsprechung von mehr als 900 Personen genehmigt.

Franziskus ist weitgehend für seine Versuche bekannt, die katholische Kirche zu modernisieren. Die von ihm durchgeführte Kurienreform hat den Verwaltungsapparat des Vatikans umgestaltet und es auch Frauen ermöglicht, Führungspositionen zu übernehmen. Außerdem hat der Pontifex Priestern erlaubt, gleichgeschlechtliche Paare zu segnen – aber unter genau festgelegten Bedingungen. Er hat auch fünf große Gipfeltreffen der katholischen Bischöfe im Vatikan abgehalten, um umstrittene Themen wie die Frauenordination und die Änderung der Sexualkatechese der Kirche zu diskutieren.

David Gibson, der Direktor des Zentrums für Religion und Kultur der Fordham University in New York City, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass Franziskus für viele Katholiken zu "einem unverzichtbaren Papst" geworden sei. "Franziskus hat die Vorstellung davon verändert, was ein Papst sein sollte: ein Pastor, der jeden willkommen heißt und niemanden verurteilt", so Gibson. 

Allerdings wird Franziskus einer Kritik unterworfen, auch innerhalb der Kirche selbst. Reuters weist darauf hin, dass manche Kardinäle ihm vorgeworfen hatten, "die Lehren der Kirche zu Themen wie der gleichgeschlechtlichen Ehe und der Scheidung und Wiederverheiratung zu verwässern und sich zu sehr auf politische Themen wie den Klimawandel zu konzentrieren."

Franziskus hat sich oft zum Thema sexueller Missbrauch in der Kirche geäußert und es als "ein Verrat am Leben" bezeichnet. Einige Opfer von sexuellem Missbrauch durch katholische Geistliche sagen jedoch, er solle mehr für den Schutz von Kindern in der Kirche tun. Obwohl er die erste päpstliche Kommission zu diesem Thema eingerichtet hat, haben die Betroffenen die Wirksamkeit der neuen Organisation in Frage gestellt und den Papst aufgefordert, die Null-Toleranz-Politik zu stärken.

Laut dem Vatikan-Experten Marco Politi sei die Kirche heute gespalten. Ein Teil des Klerus sei mit den Entscheidungen des Papstes nicht einverstanden, und selbst diejenigen, die seine Reformen unterstützen, fühlten Enttäuschung. "Am Kirchengesetz hat sich wenig verändert, deswegen spreche ich von einem 'unvollendeten Pontifikat'", sagte Politi in einem jüngst veröffentlichten Interview mit der österreichischen Kirchenzeitung Martinus.

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