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Bericht: USA stellen Ukraine keine Zieldaten mehr für HIMARS-Raketen zur Verfügung

Kiews Fähigkeit zu Langstreckenangriffen auf Ziele tief in Russland ist laut Oliver Carroll von "The Economist" ernsthaft beeinträchtigt. Die USA hätten die Weitergabe von Zieldaten für den Einsatz von HIMARS-Raketenwerfern eingestellt. Zuvor war bereits bekannt, dass Washington die Weitergabe von Geheimdienstinformationen teilweise ausgesetzt hat.
Bericht: USA stellen Ukraine keine Zieldaten mehr für HIMARS-Raketen zur VerfügungQuelle: Gettyimages.ru © Ezra Acayan/Getty Images

Die USA haben die Versorgung der Ukraine mit den notwendigen Daten für den Einsatz von HIMARS-Raketensystemen für Langstreckenangriffe gegen Russland eingestellt, berichtet Oliver Carroll, Redakteur bei The Economist.

Die Entscheidung kam, nachdem Beamte in Washington bestätigt hatten, dass sie die militärische und nachrichtendienstliche Unterstützung für Kiew nach einem Streit zwischen dem ukrainischen Führer Wladimir Selenskij und US-Präsident Donald Trump eingefroren hatten.

In einem Beitrag auf X schrieb Carroll am Mittwoch, dass "Amerika um 14:00 Uhr Kiewer Zeit eine wichtige Informationsverbindung für Warnungen gekappt hat. Davor: Zieldaten für HIMARS. Die Ukraine erhält auch keine Echtzeitinformationen für Langstreckenangriffe."

"Trump wollte ein Dankeschön", sagte eine ungenannte Quelle dem Journalisten. "Wir werden es auf die Gräber toter Ukrainer schreiben."

Die Quelle bezog sich damit offenbar auf Äußerungen des US-Präsidenten, in denen er Selenskij Undankbarkeit für die amerikanische Hilfe vorwarf, die Kiew erhalten hatte.

Gleichzeitig bestätigte CIA-Direktor John Ratcliffe, dass die USA sowohl den Informationsaustausch als auch die Unterstützung von Waffensystemen für Kiew ausgesetzt haben. Er wies jedoch darauf hin, dass die Beschränkungen aufgehoben werden könnten, wenn die Ukraine ihr Engagement für Friedensverhandlungen mit Russland unter Beweis stelle.

Die Washington Post berichtete unter Berufung auf ungenannte US-amerikanische und ukrainische Beamte, das Einfrieren des Informationsaustauschs habe dazu geführt, dass Kiew nicht mehr in der Lage sei, "ausgewählte Ziele in Russland anzugreifen", was unter der Regierung des ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden – mit einigen Ausnahmen – erlaubt gewesen sei.

Ein ukrainischer Militäroffizier sagte dem Blatt, dass im vergangenen Monat "mindestens eine der ukrainischen Gruppen, die für den Abschuss von Raketen aus den US-Systemen verantwortlich sind, keine Koordinaten erhalten hat, um mehr als etwa 40 Meilen (ca. 64 km) jenseits der Kontaktlinie zwischen den russischen und ukrainischen Streitkräften anzugreifen".

Eine andere Quelle der Washington Post erklärte, dass die Trump-Administration weiterhin Daten nur dann weitergibt, wenn dies zum Schutz der angegriffenen Kiewer Truppen erforderlich ist.

Bis November 2024 hatten die USA nach Angaben des Pentagon mehr als 40 HIMARS-Systeme an die Ukraine geliefert, zusammen mit Tausenden von Raketen. Es ist unklar, wie viele davon noch einsatzbereit sind und wie viel Munition Kiew noch auf Lager hat.

Moskau hat Kiew wiederholt vorgeworfen, die HIMARS-Raketen, die eine Reichweite von bis zu 300 Kilometer haben, für Angriffe auf zivile Ziele einzusetzen.

Russland hat die Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine stets verurteilt, da sie den Konflikt nur verlängern würden, ohne an seinem Ausgang etwas zu ändern. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow führte aus, wenn die USA ihre Militärhilfe vollständig einstellen würden, wäre dies "wahrscheinlich der beste Beitrag zum Frieden."

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