
"Verzweifeltes Tier biss die Hand, die es fütterte": Medwedew zu Kiews Attacke auf Ölstation

Ein ukrainischer Drohnenangriff auf eine international betriebene Ölpumpstation in Russland war nach Ansicht des ehemaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew ein Angriff auf US-Unternehmen, den globalen Ölmarkt und die Agenda von US-Präsident Donald Trump. Er verglich den Vorfall mit einem Nutztier, das seinem Besitzer in die Hand beißt.

Die Station Kropotkinskaja, die am Montagmorgen von ukrainischen Drohnen in der südrussischen Region Krasnodar angegriffen wurde, ist Teil des Kaspischen Pipeline-Konsortiums (CPC), dem die großen US-Unternehmen Chevron und ExxonMobil angehören und das neben russischen Produkten auch Öl aus Westkasachstan transportiert. Im Jahr 2024 kontrollierten die US-Unternehmen rund 40 Prozent der Öllieferungen, die über das Pipelineprojekt transportiert wurden. Das CPC berichtete über eine Verringerung der Pumpkapazität infolge des Angriffs.
Medwedew, der derzeit stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates ist, erklärte am Dienstag in einem Beitrag auf Telegram, der ukrainische Angriff sei ein verzweifelter Versuch, dem Westen – und Trump persönlich – zu zeigen, dass Kiew erheblichen Schaden anrichten könne, wenn ihm die ausländische Hilfe entzogen werde.
"Trump hat öffentlich seine Absicht erklärt, die Ölpreise zu senken. Ein Angriff auf das Ölkonsortium birgt das Risiko, die Lieferungen zu stoppen, den Markt zu destabilisieren, die Preisvolatilität zu erhöhen und amerikanische Unternehmen direkt zu schädigen. Der Angriff auf das CPC ist ein dreifacher Schlag für amerikanische Unternehmen, den Ölmarkt und Trump selbst", bilanziert der Ex-Präsident.
Medwedew verglich die ukrainische Regierung mit einem tollwütigen Nutztier, das seinen Besitzer beißt: "Das verzweifelte Tier, dem klebriger Speichel aus dem Maul tropfte, biss die Hand, die es fütterte, und zwar kräftig."
Der Angriff auf die Kropotinskaja-Station erfolgte nur einen Tag vor hochrangigen Gesprächen zwischen den USA und Russland in Saudi-Arabien, bei denen es um die Verbesserung der bilateralen Beziehungen und möglicherweise um ein Friedensabkommen im Ukraine-Konflikt geht – was Trump im Präsidentschaftswahlkampf 2024 versprochen hatte. Der ukrainische Staatschef Wladimir Selenskij hat im Vorfeld des russisch-amerikanischen Treffens in Riad jegliche Vereinbarungen abgelehnt, die ohne die Beteiligung Kiews getroffen wurden.
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Der Angriff sei "kaum ein Zufall", so die Einschätzung des russischen Abgeordneten Dmitri Belik gegenüber RT. Es handele sich dabei um eine "Demarche" des ukrainischen Präsidenten, der "allmählich" den Rückhalt Washingtons verliere. Selenskij "könnte auf diese Weise seiner Frustration Luft machen", so der Angeordnete, der Mitglied des Ausschusses für internationale Angelegenheiten der russischen Staatsduma ist.
Nach Ansicht des russischen Senators Andrej Klimow könnten auch einige westliche Unterstützer Kiews hinter dem Angriff stehen. Einige "Kräfte" innerhalb der USA und des Vereinigten Königreichs seien bereit, "jede Art von Provokation" zu unternehmen, um US-Präsident Donald Trump zu einer Änderung seines derzeitigen politischen Kurses zu bewegen, so Klimow, der stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für internationale Angelegenheiten des russischen Föderationsrates ist.
Der Angriff könnte auch darauf zurückzuführen sein, dass das ukrainische Militär das Ziel nicht richtig untersucht hat, sagte Igor Juschkow, ein leitender Analyst beim Nationalen Energiesicherheitsfonds – einer privaten russischen Denkfabrik. "Das Militär, das die Ziele auswählt, sind Leute, die keine Ahnung haben, was diese Pipelines sind", sagte er gegenüber RT. Möglicherweise habe Kiew die Station nur als "geeignetes Ziel" betrachtet, fügte er hinzu.
Nach dem Angriff am Montag wurde die Station nach CPC-Angaben außer Betrieb genommen. Weder der Betreiber noch das russische Verteidigungsministerium meldeten menschliche Opfer. Alle Aktionäre des Unternehmens, einschließlich der US-amerikanischen und europäischen, wurden über den "terroristischen Drohnenangriff auf ein ziviles Ziel und dessen Ergebnis" informiert, so das Unternehmen.
CPC ist eines der größten internationalen Öltransportprojekte in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), an dem Russland, Kasachstan und ein Konsortium führender Ölgesellschaften, darunter der US-Riese Chevron, beteiligt sind.
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