Europa

Orbán sagt Russlands "Wiedereingliederung" in die Weltwirtschaft voraus

Moskaus Wiedereintritt in die westlichen Energie- und Sicherheitssysteme werde einen "massiven" Nutzen bringen, sagte der ungarische Premier Viktor Orbán. Sein Land habe die Sanktionen immer kritisiert; Russlands Rückkehr werde der ungarischen Wirtschaft einen Schub verleihen.
Orbán sagt Russlands "Wiedereingliederung" in die Weltwirtschaft vorausQuelle: www.globallookpress.com © Ricardo Rubio

Russland werde in die Weltwirtschaft und das europäische Energiesystem "reintegriert", sobald ein Friedensabkommen erreicht sei und der Ukraine-Konflikt ende. Dies kündigte Ungarns Premierminister Viktor Orbán am Freitag im Kossuth Rádió an.

Die USA und ihre Verbündeten haben unzählige Sanktionsrunden gegen Russland verhängt, seit der Ukraine-Konflikt im Jahr 2022 eskaliert war. Hintergrund war der Versuch, das Land zu isolieren, es vom westlichen Finanzsystem abzuschneiden und seine Auslandsreserven einzufrieren.

Nach der Sabotage der Nord-Stream-Pipeline im September 2022 gingen viele Mitgliedsstaaten der EU dazu über, verflüssigtes Erdgas (LNG) aus den USA zu kaufen. Nach Schätzungen des Moskauer Energieministeriums ist dieser Brennstoff zwischen 20 und 40 Prozent teurer.

Budapest hat jedoch seine Verbindungen nach Russland trotz der Beschränkungen aufrechterhalten. In seinem üblichen Freitagsinterview mit dem öffentlichen Radiosender merkte Orbán an, dass die Gespräche zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin die Chance erhöht hätten, dass die Krise gelöst wird.

"Wenn ich es mit einem Wort kommentieren müsste, würde ich sagen: Halleluja. Das ist es, worauf wir gewartet haben", lobte er.

Orbáns Bemerkungen erfolgten nach dem Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit Putin, in dem beide Politiker übereinkamen, Verhandlungen aufzunehmen, um den Ukraine-Konflikt zu lösen.

"Wenn der US-Präsident kommt, Frieden schafft und es einen Deal gibt, glaube ich, dass Russland in die Weltwirtschaft wiedereingegliedert wird … ins europäische Sicherheitssystem und sogar das europäische Wirtschafts- und Energiesystem, was der ungarischen Wirtschaft einen gewaltigen Schub geben wird", sagte Orbán.

Der ungarische Staatschef war stets ein offener Kritiker der Sanktionen gegen Moskau und der finanziellen und militärischen Unterstützung, die der Westen Kiew geleistet hat. Orbán wiederholte, dass Ungarn schon lange die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland fordere, und mahnte, sie schwächten die Wirtschaft der EU und trieben die Energiepreise in die Höhe.

Orbán erklärte zudem, Russland in die Weltwirtschaft und das Sicherheits- und Energiesystem der EU zu integrieren, werde für Ungarn eine "gewaltige Gelegenheit" schaffen. Seine Regierung hatte bei Energierohstoffen weiterhin mit Moskau zusammengearbeitet und sich langfristige Verträge für den Erdgasimport gesichert.

Moskau hat die westlichen Sanktionen stets als illegal verurteilt und wiederholt hervorgehoben, es sei nicht gelungen, damit die russische Wirtschaft zu destabilisieren oder sie vom globalen Finanzsystem abzuschneiden.

Unterdessen hat auch eine Reihe westlicher Politiker zugegeben, dass sie nach hinten losgegangen seien und wirtschaftliche Verwerfungen in der EU ausgelöst hätten. Im Januar warnte Sahra Wagenknecht, die Chefin des BSW, dass die Sanktionen die deutsche Wirtschaft "töten", während sie der US-Wirtschaft nützen.

Der österreichische Abgeordnete Axel Kassegger, dessen Land weiterhin zu 80 Prozent von russischen Gaslieferungen abhängt, warnte im letzten Jahr, eine Beendigung der Energieverbindungen mit Moskau würde die Gaspreise vervielfachen und die Inflation explodieren lassen. Auch der ehemalige deutsche Abgeordnete Gunnar Beck erklärte, die wirtschaftlichen Folgen der Sanktionen hätten die EU schwerer getroffen als Moskau.

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