Großbritannien: Farages Reform UK liegt erstmals in Umfrage vor Labour
Nigel Farages rechte Partei Reform UK hat das erste Mal in einer YouGov-Sonntagsumfrage Labour überholt und steht damit besser da als die beiden großen Parteien des Landes.
Die Umfrage, die am Montag veröffentlicht wurde, ergab, dass 25 Prozent der britischen Wähler – wären morgen Wahlen – für Reform UK stimmen würden, 24 Prozent für die Labour-Partei und 21 Prozent für die Konservativen.
Die Umfrage, die am 2. und 3. Februar für Sky News durchgeführt wurde, verzeichnete damit den bisher höchsten Wert für die Partei Reform UK, die bei den vorigen Umfragen vom 26. und 27. Januar noch bei 23 Prozent gelegen hat.
Die Labour-Partei, die die Wahlen im letzten Jahr in einem Erdrutschsieg gewonnen hatte, fiel im Vergleich zum Januar um drei Prozent, während die Liberaldemokraten und die Grünen stabil bei 14 respektive 9 Prozent blieben.
Farage teilte die Umfrage auf X und erklärte:
"Britannien will Reformen."
Nur sechs Monate, nachdem die Partei ihre ersten drei Abgeordneten errungen hatte, ergab die Umfrage, dass bei einer Wahl zum jetzigen Zeitpunkt Reform UK 76 Sitze erobern würde – 60 davon werden derzeit von Labour gehalten.
Die nächsten allgemeinen Wahlen in Großbritannien stehen im Jahr 2029 an. Seit der Regierungsübernahme hatte die Labour-Partei mit wirtschaftlicher Stagnation und zunehmendem Druck für Reformen in den Schlüsselsektoren zu kämpfen. Die Unterstützung für die Labour-Partei ist seitdem eingebrochen, und Ende letzten Jahres forderten in einer Online-Petition über zwei Millionen Briten Neuwahlen.
Farage, der nun als der wichtigste Herausforderer der Labour-Partei gesehen wird, gewinnt vor allem bei Wählern, die sowohl von Labour als auch von den Konservativen enttäuscht sind. Reform UK fordert strengere Einwanderungskontrollen, ein Verbot der Transgender-Ideologie in Schulen und Steuersenkungen für Kleinunternehmen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Die Reform-Partei wendet sich auch gegen die Null-Karbon-Ziele und sagt, weil sie der Wirtschaft schaden würden.
Elon Musk, der zum "besonderen Regierungsbeschäftigten" ernannt wurde, um das Ministerium für Regierungseffizienz (DOGE) unter US-Präsident Donald Trump zu leiten, beschrieb Reform UK als "den einzigen Weg", Großbritannien zu retten. Berichte deuten an, dass er eine Spende von bis zu 100 Millionen US-Dollar an Reform UK in Erwägung gezogen habe, obwohl Musk selbst dies im Dezember dementierte.
Vergangenen Monat berichtete die Daily Mail unter Berufung auf eine Quelle in der Partei, Reform UK unterhalte "eine tiefe Beziehung mit dem Team des US-Präsidenten und sie reden täglich". In einem Interview mit der New York Times im Januar erklärte Farage, Musk sei immer noch bereit, eine "nennenswerte" Spende zu leisten.
Musk hatte schon zuvor versucht, die britische Politik zu beeinflussen und rief sogar dazu auf, Premierminister Keir Starmer ins Gefängnis zu schicken. Begründet hat er das mit dem Vorwurf, Starmer sei als Generalstaatsanwalt nicht gegen pakistanische Kindesmissbrauchsbanden vorgegangen. Starmer selbst wiederum hatte sich aber auch in die US-Politik eingemischt und den Demokraten Wahlkämpfer geschickt.
Musks Einmischung in die europäische Politik reicht aber über Großbritannien hinaus – jüngst wurde er von Bundeskanzler Olaf Scholz kritisiert, weil er vor den in diesem Monat anstehenden Bundestagswahlen erklärte, die AfD zu unterstützen.
Mehr zum Thema – Bericht: Musk diskutiert Ablösung des britischen Premierministers
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