"Keine machtlose lahme Ente": Louvre-Renovierung soll Macrons Position wieder stärken
Mit einer pompösen Feier wurde die weltberühmte Kathedrale Notre-Dame in Paris im Dezember wiedereröffnet. Nach ihrem Wiederaufbau kümmert sich der französische Präsident Emmanuel Macron nun um die umfassende Renovierung des Louvre.
Da Macron nur noch wenige Verbündete im französischen Parlament habe und nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren könne, verschiebe er den Schwerpunkt auf kulturelle Angelegenheiten, wie die Zeitschrift Politico mitteilt. Dadurch wolle Macron beweisen, dass er keine machtlose "lahme Ente" sei.
Nun hat Macron eine millionenschwere Renovierung des Louvre, eines der wichtigsten Museen in der Welt, angekündigt. Sein Ziel sei es, an das Gefühl der Herrlichkeit der Franzosen und die Ressourcen der reichsten Bürger zu appellieren genauso, wie er es nach dem schweren Brand in der Notre-Dame-Kathedrale getan hatte.
Leonardo da Vincis Mona Lisa werde in einen eigenen Raum verlegt und ein neuer Eingang soll gebaut werden, der einen direkten Zugang ermöglicht, sagte Macron am vergangenen Dienstag mit dem berühmten Meisterwerk als Hintergrund.
Politico weist darauf hin, dass eine umfassende Rekonstruktion das Vermächtnis von Macrons Amtszeit bestimmen könnte. Die jüngste Renovierung des Louvre wurde noch während der Präsidentschaft von François Mitterrand (1981–1995) durchgeführt.
Macron sei sich im Klaren, dass sein Einfluss innerhalb Frankreich deutlich gesunken sei, so Politico. Allerdings habe er immer noch Kontrolle über das Militär, die Außenpolitik und Projekte, die nicht die Zustimmung der Gesetzgeber erfordern, wie den Louvre.
Macrons kündigte dies nur wenige Tage nach der Veröffentlichung eines Artikels in der Tageszeitung Le Parisien an, in dem auf den schlechten Zustand des Museums hingewiesen worden war.
Tatsächlich brauche das Museum dringend eine Sanierung im Ausmaß von 60 Millionen Euro, wie es aus einem internen Louvre-Bericht vom Juli 2023 hervorgeht, der der Politico-Redaktion vorliegt. Wie es heißt, müsse die Ausrüstung des Museums modernisiert und seine Infrastruktur an den Klimawandel angepasst werden.
Macrons Initiative sei genau zu dem Zeitpunkt gekommen, als die französische Regierung um die Verabschiedung eines unpopulären Sparhaushalts kämpfe, der Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in Höhe von 53 Milliarden Euro vorsieht, so Politico. "Viele Leute können denken, dass es völlig unangemessen ist, über ein großes Kulturprojekt zu sprechen, wenn Haushaltsdiskussionen im Gange sind", sagte Macron.
In dieser Hinsicht betonte er, dass das Projekt nicht aus Steuergeldern, sondern vollständig "aus den eigenen Mitteln des Museums" finanziert werde, einschließlich des Verkaufs von Eintrittskarten und privater Spenden, die auch zur Finanzierung des Wiederaufbaus von Notre-Dame gespendet worden seien. Er erklärte, das Museum werde aus eigenen Mitteln und von privaten Spendern finanziert, nicht aus Steuergeldern.
Nach Angaben einer Person, die mit den internen Angelegenheiten des Louvre vertraut ist, prüfe Frankreichs Rechnungshof derzeit die Finanzverwaltung des Museums, das im Jahr 2023 Mittel in Höhe von über 100 Millionen Euro erhalten hatte. Auf die Frage von Politico, woher die Geldmittel für Macrons Projekt kämen, antwortete das Museum, dass "das architektonische Projekt derzeit untersucht" werde, und es sei "noch zu früh, um auf die Details einzugehen".
Für den Wiederaufbau von Notre-Dame wurden insgesamt 846 Millionen Euro aufgebracht, darunter 100 Millionen Euro des Milliardärs François-Henri Pinault und insgesamt 200 Millionen Euro des französischen Luxusgüterriesen LVMH und einer Holdinggesellschaft, die von der Familie Arnault kontrolliert wird, so Politico.
In seiner Rede hat Macron nicht präzisiert, wer an der Finanzierung der Rekonstruktion beteiligt sein könnte. Er betonte jedoch, dass mehrere in der Nähe liegende Einrichtungen von diesem Projekt profitieren würden.
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