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Selenskij ändert Kommandostruktur der Ostfront – zum dritten Mal in einem Jahr

Wladimir Selenskij hat Generalmajor Michail Drapatij mit der Leitung der operativ-strategischen Gruppe "Chortiza" in der Region Donezk beauftragt. Der Kommandeur bleibt dabei weiterhin Befehlshaber der Bodentruppen – ein Posten, den er seit November 2024 innehat. 
Selenskij ändert Kommandostruktur der Ostfront – zum dritten Mal in einem Jahr© Soziale Medien

Wladimir Selenskij hat beschlossen, die Kommandostruktur der ukrainischen Streitkräfte in Richtung Donezk zu verstärken. Das teilte die Nachrichtenagentur Tass mit. Zu diesem Zweck ernannte der De-Facto-Staatschef den Kommandeur der AFU-Bodentruppen, Michail Drapatij, zum Chef der operativ-strategischen Truppengruppierung Chortiza. Dies ist bereits der dritte Personalwechsel auf dieser Position seit einem Jahr.

In seiner Videoansprache am Sonntagabend sagte Selenskij, er habe den neuen Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen, Generalmajor Michail Drapatij, mit der Leitung der operativ-strategischen Gruppe Chortiza betraut, zu deren Zuständigkeitsbereich ein Großteil der Ostfront der Ukraine gehört. Der bisherige Befehlshaber Andrei Gnatow werde in den Generalstab versetzt.

Zuletzt hatte es wiederholt Berichte aus Pokrowsk (Krasnoarmeijsk) über fahnenflüchtige ukrainische Soldaten gegeben, da angesichts der häufigen Rückschläge vielfach das Vertrauen in die militärische Führung verloren gegangen ist. Die Stadt ist nach russischer Darstellung bereits von drei Seiten umstellt. Die am Vortag offiziell bekanntgewordene Einnahme von Welikaja Nowosjolowka könnte den Druck auf die ukrainischen Verteidigungslinien von Süden her verstärken.  

"Dies sind die am härtesten umkämpften Gebiete", sagte Selenskij und fügte hinzu, er habe die Änderungen bei einem Treffen mit dem ukrainischen Oberbefehlshaber Alexander Syrski besprochen. Die Ernennung von Drapatij werde dazu beitragen, die Kampfeinsätze der Armee mit einer angemessenen Ausbildung der Brigaden zu verbinden, so Selenskij.

Rund um Pokrowsk führten russische Einheiten am Sonntag mit Artillerieunterstützung an verschiedenen Stellen 70 Angriffe gegen die ukrainischen Verteidigungslinien. Die Attacken seien ukrainischen Angaben zufolge abgewehrt worden. Die Einnahme von Pokrowsk würde Russland der Kontrolle über die gesamte Region Donezk näher bringen.

Nach russischem Recht gehören auch die von Russland nicht kontrollierten Teile der Donezker Volksrepublik zum russischen Staatsgebiet. Die komplette Befreiung der Donezker und Lugansker Volksrepubliken sowie zwei weiterer Gebiete gilt als eines der Hauptziele der russischen Militäroperation.

Der 42-jährige Generalmajor Michail Drapatij ist einer der erfahrensten Kommandeure der ukrainischen Bodentruppen. Im Jahre 2014 nahm er an den wichtigsten Kämpfen im Donbass-Krieg teil, 2022 befehligte er die ukrainischen Truppen in Richtung Cherson. Im November desselben Jahres ordneten die russischen Truppen den Abzug aus dem rechtsufrigen Teil der Region an. Vor seiner Ernennung zum Kommandeur der Bodentruppen im November 2024 war Drapatij für die Verteidigung in Richtung Charkow zuständig. 

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