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Kuleba warnt vor Revanchismus – "NATO-Beitritt wird Ukraine von Krieg mit Russland abhalten"

Kiews Ex-Außenminister Kuleba warnt vor Revanchismus in Russland und der Ukraine nach Kriegsende. Nur ein NATO-Beitritt könne erneute Konflikte verhindern, da dieser Kiew an Bündnisverpflichtungen binden würde. Russland sieht darin eine Bedrohung seiner Sicherheit.
Kuleba warnt vor Revanchismus – "NATO-Beitritt wird Ukraine von Krieg mit Russland abhalten"Quelle: TASS © Virginia Mayo

Sowohl in Russland als auch in der Ukraine könnten nach dem Ende des aktuellen Konflikts revanchistische Stimmungen aufkommen, falls beide Seiten unzufrieden vom Verhandlungstisch aufstehen. Dies erklärt der ehemalige ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba in einem Interview mit dem Kyiv Independent.

"Das Potenzial für eine revanchistische Politik der Ukraine gegenüber Russland in mittelfristiger Perspektive darf nicht unterschätzt oder ignoriert werden."

Laut Kuleba werde sich die nächste Generation ukrainischer Politiker vollständig auf den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg konzentrieren. Die darauffolgende Generation hingegen werde mit revanchistischen Parolen an die Macht kommen, mit dem Ziel, Gebiete zurückzugewinnen und Russland zur Rechenschaft zu ziehen.

Seiner Meinung nach werde dies geschehen, sobald sich die ukrainische Wirtschaft "von Grund auf erholt" habe. Kuleba ist der Ansicht, dass die einzige Möglichkeit, einen neuen militärischen Konflikt zu verhindern, darin bestehe, Kiew in die NATO einzuladen:

"Es mag unlogisch klingen, aber der einzige Weg, die Ukraine von einem Krieg mit Russland abzuhalten, ist ihr Beitritt zur NATO."

Damit würde die Ukraine Verpflichtungen gegenüber dem Bündnis eingehen, die Kiew davon abhalten würden, seine Partner in einen Konflikt mit Moskau hineinzuziehen.

Russland jedoch lehnt eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine entschieden ab. Präsident Wladimir Putin erklärte, ein NATO-Beitritt des Nachbarlandes würde Sicherheitsbedrohungen für Russland schaffen, die Sicherheit Kiews nicht erhöhen und die Welt insgesamt verwundbarer machen. Zudem würde dies "zusätzliche Spannungen auf der internationalen Bühne" schaffen.

Putin betonte, dass die potenzielle NATO-Mitgliedschaft der Ukraine einer der Gründe für die Militäroperation gewesen sei. Ein offizieller Verzicht Kiews auf einen NATO-Beitritt ist eine der Bedingungen Moskaus für die Aufnahme von Verhandlungen.

Laut The Wall Street Journal ist der designierte US-Präsident Donald Trump kein Unterstützer eines NATO-Beitritts der Ukraine, möchte aber, dass das Land am Ende des Konflikts stark und gut bewaffnet ist. Trump hat wiederholt versprochen, den Konflikt zu beenden.

NATO-Generalsekretär Mark Rutte sagte, die Zukunft der Ukraine liege in der NATO. Der Annäherungsprozess sei im Gange, aber militärische Unterstützung für Kiew sei derzeit von entscheidender Bedeutung.

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