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Medienbericht: In diesem Jahr mehr ukrainische Soldaten desertiert als in den zwei Jahren zuvor

Medien zufolge hat das ukrainische Militär große Schwierigkeiten beim Rekrutieren von Personal für den Krieg, während immer mehr ukrainische Soldaten fahnenflüchtig sind. Die Staatsanwaltschaft soll in diesem Jahr Ermittlungen in rund 60.000 Fällen eingeleitet haben.
Medienbericht: In diesem Jahr mehr ukrainische Soldaten desertiert als in den zwei Jahren zuvorQuelle: AP © Ukraine's 65th Mechanised Brigade

Die Zeitung Financial Times (FT) berichtet über die zunehmende Fahnenflucht in den Reihen der ukrainischen Streitkräfte. Wie das britische Blatt am Sonntag schreibt, sollen in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres mehr Armeeangehörige desertiert sein als in den zwei Jahren zuvor. Die FT beruft sich dabei auf Statistiken der ukrainischen Staatsanwaltschaft, die im Zeitraum von Januar bis Oktober 2024 ungefähr 60.000 Strafsachen gegen Soldaten angestrengt hat, die eigenmächtig ihre Stellungen an der Front verlassen haben sollen. Dies ist fast doppelt so viel wie in den Jahren 2022 und 2023 zusammen. Den Deserteuren drohen dabei bis zu zwölf Jahren Gefängnis.

Unter Berufung auf einen Beamten im Generalstab in Kiew erklärt die Zeitung diese Entwicklung mit der Erschöpfung in den ukrainischen Truppen. Einige Soldaten, die man zur Militärausbildung ins Ausland geschickt habe, versuchten demnach, in den Partnerstaaten der Ukraine zu desertieren. Allein in Polen sollen durchschnittlich zwölf Auszubildende pro Monat ihre Trainingszentren verlassen.

Im FT-Bericht wird zudem ein Offizier der 123. Brigade der ukrainischen Streitkräfte zitiert. Der namentlich nicht genannte Militär behauptet, dass es in seiner Einheit seit fast drei Jahren Krieg keine einzige Personalrotation gegeben habe. Zuvor habe eine Gruppe von Soldaten aus dieser Brigade ihre Stellungen bei der Stadt Ugledar eigenmächtig verlassen. Dem FT-Gegenüber zufolge benötige niemand mehr in der Ukraine diese Ortschaft, da sie seit einem Jahr in Schutt und Asche liege. Seine Erfahrungen beschreibt der Offizier wie folgt:

"Wir trafen in Ugledar mit automatischen Gewehren ein. Man hatte uns gesagt, dass es dort 150 Panzer geben würde. Es waren aber nur 20. Es gab außerdem keine Deckung."

Erst am 29. Oktober hat der Vorsitzende des Obersten Gerichts der Ukraine, Stanislaw Krawtschenko, bekannt gegeben, dass die Zahl der Desertionen und Befehlsverweigerungen in den ukrainischen Truppen deutlich gestiegen sei. Er bezeichnete die Situation als bedrohlich. Ihrerseits bezifferte die Abgeordnete Anna Skorochod die Zahl der Desertionen auf über 100.000.

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