US-Politologe: Ukraine sollte sich auf Verlust des Donbass einstellen
Die Beendigung des Ukraine-Kriegs dürfte außenpolitisch eines der ersten Ziele des designierten US-Präsidenten Trump sein. Die Ukraine sollte sich auf den Verlust des Donbass einstellen ‒ zu diesem Schluss kommt der US-Politologe Ian Bremmer im Gespräch mit der Bild-Zeitung.
"Russland hat weite Gebiete erobert und wird sie nicht aufgeben. Und der Ukraine fehlen derzeit die militärischen Optionen, sie zurückzuerobern", schätzte der Außenexperte die Lage demnach ein.
Er rechne damit, dass der designierte US-Präsident Trump, der im Januar wieder ins Weiße Haus einziehen wird, auf einen schnellen Deal drängen wird. Am Ende stehe die Ukraine vor der Aufspaltung. Der Republikaner Trump, der am 20. Januar 2025 zum zweiten Mal ins Weiße Haus einziehen wird, hat mehrfach angekündigt, er werde den Krieg schnell beenden können.
"Der Krieg läuft nicht gut für die Ukraine."
Für Bremmer lautet die bereits wichtigere Frage, wie Europa mit den strategisch so dramatischen Umwälzungen umgehe – und wie geeint es dabei bleibt. Für Europa sei nämlich die Frage entscheidend, wie geeint es auf so ein mögliches Szenario reagiert, sagte Bremmer. Denn "Trump dürfte seinen Vorstoß kaum mit Verbündeten abstimmen". Sollte der russische Präsident Wladimir Putin tatsächlich gestärkt aus einem Ukraine-Deal hervorgehen, kämen auf Europa neue Herausforderungen zu.
Trump dürfte vor diesem Hintergrund ausnutzen, dass Selenskij mit dem Rücken zur Wand steht: Schon jetzt hat Kiew immer größere Probleme, die russischen Streitkräfte aufzuhalten. Und Trump werde künftige US-Waffenhilfen als Druckmittel verwenden, ist Bremmer überzeugt.
Einen Ausstieg der USA aus der NATO hält Bremmer indes für unwahrscheinlich. Trump stehe unter dem Eindruck, er habe die NATO in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident gestärkt – "und Dinge, auf die er stolz ist, will er behalten".
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