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Massiver Raketenangriff auf ukrainische Energieinfrastruktur – Polen lässt Kampfjets aufsteigen

Bei einem massiven Angriff auf die ukrainische Energieinfrastruktur wurden in der Nacht und am Morgen zahlreiche Objekte beschädigt und zerstört. Das ukrainische Energieministerium hat Notstromabschaltungen verkündet. Polen ließ Kampfflugzeuge aufsteigen.
Massiver Raketenangriff auf ukrainische Energieinfrastruktur – Polen lässt Kampfjets aufsteigenQuelle: www.globallookpress.com © Thomas Trutschel/Photothek Media Lab

Das russische Militär hat in der Nacht zum Sonntag Angaben aus Kiew zufolge massive Raketenangriffe auf mehrere Ziele in der Ukraine gestartet. Das ukrainische Außenministerium sprach von einem der "größten Luftangriffe", die Russland bisher durchgeführt habe. Außenminister Andrei Sibiga sprach in einem Post auf X von der wahren Antwort des russischen Präsidenten Wladimir Putin an alle, die ihn angerufen oder besucht hätten – ein Seitenhieb auf den deutschen Kanzler Olaf Scholz.

Das ukrainische Energieministerium verkündete auf seinem Telegram-Kanal Notstromabschaltungen. Zuvor hatten ukrainische Medien und Telegram-Kanäle gestern Abend und am frühen Sonntagmorgen gemeldet, dass es eine Reihe von Explosionen in Charkow, Kiew, Nikolajew, Dnjepropetrowsk und Pawlograd, im von Kiew kontrollierten Saporoschje und in der Region Tscherkassy gegeben habe.

Darüber hinaus soll es laut Medienberichten auch eine Reihe von Explosionen in den Gebieten Poltawa, Chmelnizki, Winniza, Lwow, Iwano-Frankowsk, Transkarpatien gegeben haben.

Auch der ukrainische Machthaber Wladimir Selenskij, dessen reguläre Amtszeit als Präsident im Mai abgelaufen war, sprach am Sonntagmorgen von Schäden an der Energieinfrastruktur:

"Leider wurden einige Anlagen durch direkte Treffer und herabfallende Trümmer beschädigt."

Laut Selenskij feuerte Russland insgesamt etwa 120 Raketen und 90 Drohnen auf die Ukraine ab. Die ukrainischen Luftabwehrkräfte hätten "über 140 Luftziele" zerstört. In der Vergangenheit waren die Angaben über Erfolge der stark dezimierten Luftabwehr regelmäßig übertrieben.

In Odessa soll ein Raketeneinschlag nach Angaben des prorussischen Widerstands in Nikolajew zu einer sekundären Detonation geführt haben, wonach mehrere Stadtteile ohne Strom- und Wasserversorgung geblieben seien. Sergei Lebedew, Koordinator des Widerstands in Nikolajew, erklärte gegenüber RIA Nowosti, dass in der Ukraine insgesamt 63 Objekte getroffen worden seien:

"Es gab Einschläge in der gesamten Ukraine heute Morgen … von vier Uhr morgens bis halb elf. Nach dem, was man mir berichtet hat, gab es 63 Treffer."

Laut Lebedew wurden auch mehrere Übungsplätze der ukrainischen Streitkräfte im Westen des Landes getroffen. Unbestätigten Informationen zufolge soll überdies eine Reihe von Grenzeinheiten der ukrainischen Streitkräfte attackiert worden sein, was es den Wehrdienstverweigerern erleichtern könnte, ins Ausland zu fliehen, so Lebedew weiter.

Das Nachbarland Polen versetzte am frühen Sonntagmorgen seine Luftstreitkräfte in Alarmbereitschaft. Das polnische Militär teilte mit:

"Aufgrund des massiven Angriffs der Russischen Föderation mit Marschflugkörpern, ballistischen Raketen und unbemannten Flugkörpern auf Objekte, die sich unter anderem in der Westukraine befinden, haben polnische und verbündete Flugzeuge begonnen, in unserem Luftraum zu operieren."

Die bodengestützten Luftverteidigungs- und Radaraufklärungssysteme seien zudem in die höchste Bereitschaftsstufe versetzt worden. Der NATO-Staat lässt bei jedem größeren Angriff auf den Westen der Ukraine Kampfflugzeuge aufsteigen. Im November 2022 kamen beim Einschlag einer ukrainischen Rakete im polnischen Przewodów zwei Menschen ums Leben. Westliche Medien hatten zunächst behauptet, es habe sich um eine russische Rakete gehandelt.

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