Europa

Polens Präsident räumt wahren Zweck von US-Raketenanlage ein

Die Raketenabwehranlage in Redzikowo ist nicht dazu da, ballistische Raketen aus Iran abzufangen, sondern dafür, Polen in die Einflusszone der USA und weg von Russland zu bewegen, enthüllte Polens Präsident Andrzej Duda.

Die Einrichtung Aegis Ashore an der Ostseeküste wurde Anfang der 2000er vorgeschlagen, nachdem die USA aus dem ABM-Vertrag ausgetreten waren. Washington sicherte Moskau damals zu, die zukünftigen Stützpunkte in Rumänien und Polen richteten sich nicht gegen Russland, sondern gegen "Schurkenstaaten" wie Iran oder Nordkorea.

Bei seiner Rede auf der Einweihungszeremonie des Stützpunktes Redzikowo am Mittwoch zitierte Duda die Worte des damaligen polnischen Präsidenten, Lech Kaczynski, und enthüllte dabei den wahren Zweck des Raketenstützpunkts.

"Andrzej, diese Raketen werden nicht Polen verteidigen", zitierte Duda. "Sie werden tatsächlich weit, weit von Polen entfernte Gebiete vor Raketen schützen, die möglicherweise, beispielsweise von Iran, gestartet werden könnten. Aber das wird ein amerikanischer Raketenstützpunkt, der einige der größten Geheimnisse der Vereinigten Staaten enthält, und den die Vereinigten Staaten bewachen werden."

"Und das ist sehr wichtig, denn dieser amerikanische Stützpunkt wird auf unserer Erde, in Polen gebaut", fuhr Duda mit dem Zitat seines Vorgängers fort. "Und von dem Augenblick an, da dieser Stützpunkt hier steht, wird die ganze Welt deutlich sehen, dass das nicht länger Russlands Einflusszone ist. Und aus der polnischen Sicht ist das strategisch das Allerwichtigste."

Wieder für sich selbst sprechend, fügte Duda hinzu, er sei erfreut, dass die USA jetzt 10.000 Soldaten in Polen hätten, und sagte, amerikanische Soldaten seien auf dem Boden seines Landes stets willkommen.

"Wenn irgendwo in der Welt jemand unglücklich damit ist, amerikanische Soldaten und einen amerikanischen Stützpunkt zu haben, dann kommt zu uns, wir laden euch herzlich ein", sagte der polnische Präsident. "Wir werden euch immer freudig willkommen heißen." Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski, der ebenfalls bei der Zeremonie sprach, sagte, es sei "kein Zufall", dass Warschau und Washington das Abkommen über den Stützpunkt nur wenige Tage nach dem russisch-georgischen Krieg im August 2008 unterzeichnet hätten.

Polens Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz nannte die Einweihung des Stützpunkts "ein außerordentliches Ereignis in der Sicherheitsgeschichte Polens" und einen weiteren Beleg dafür, dass Warschau "ein guter Verbündeter" der USA sei. Er merkte an, polnische Truppen hätten neben den Amerikanern in Afghanistan und im Irak gekämpft, noch vor dem Beitritt zur NATO.

Moskau hat schon lange darauf bestanden, dass Washingtons Behauptungen über den Zweck der Aegis-Stützpunkte unehrlich seien und dass ihr wirklicher Zweck darin bestünde, die Infrastruktur der NATO ostwärts auszudehnen, um Russland einzuhegen. Kremlsprecher Peskow sagte am Mittwoch, Russland werde auf die Einweihung von Redzikowo reagieren, indem es "angemessene Maßnahmen zur Herstellung der Parität vornimmt".

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