Europa

Türkei nennt Bedingungen für Beilegung des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine

Ankara bietet sich als Vermittler im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine an. Doch die Bedingungen, die der türkische Außenminister für eine Beilegung des Konflikts nannte, sind für Moskau inakzeptabel. Zudem habe Ankara seine Position als potenzieller Vermittler bereits verwirkt, so die russische Seite.
Türkei nennt Bedingungen für Beilegung des Konflikts zwischen Russland und der UkraineQuelle: Gettyimages.ru © Bernd von Jutrczenka/picture alliance via Getty Images

Eine "faire" Beilegung des Konflikts zwischen Moskau und Kiew könne nur auf der Grundlage der Achtung der "territorialen Integrität" der Ukraine zustande kommen, erklärte der türkische Außenminister Hakan Fidan.

Der Minister äußerte sich in einem Interview mit der Zeitung Hürriyet, das am Sonntag veröffentlicht wurde. Die Türkei unterhalte "besondere Beziehungen" zu beiden Seiten des Konflikts und sei bereit, sowohl Moskau als auch Kiew zuzuhören. Fidan betonte, dass Ankara als "Freund" mit den Konfliktparteien "offen" sprechen müsse.

"Eine faire Lösung für den Krieg muss auf der territorialen Integrität der Ukraine beruhen", sagte er.

Ankara unterstützt Kiew seit Langem in dem Bestreben, die Kontrolle über sein gesamtes international anerkanntes Territorium wiederzuerlangen, einschließlich der Krim, die sich nach dem Maidan-Putsch in Kiew im Jahr 2014 durch ein Referendum von der Ukraine abspaltete und Russland anschloss.

Diese Position steht in krassem Gegensatz zur Haltung Russlands, dessen Führung wiederholt erklärt hat, dass jede Art von potenzieller Lösung des Konflikts die Realitäten vor Ort anerkennen müsse. Moskau erklärt außerdem, dass seine Souveränität über die Krim sowie die ehemals ukrainischen Regionen Cherson und Saporoschje sowie die Volksrepubliken Donezk und Lugansk nicht zur Debatte stehe. Die vier letztgenannten Regionen wurden Ende 2022 in die Russische Föderation eingegliedert, nachdem in diesen Gebieten jeweils Referenden abgehalten worden waren.

Die Türkei bemüht sich seit Langem um eine Vermittlerrolle in den Feindseligkeiten zwischen Moskau und Kiew. Zu Beginn des Konflikts war sie Gastgeberin der letztlich gescheiterten Friedensgespräche in Istanbul und hat wiederholt ihre Bereitschaft bekundet, bei möglichen künftigen Verhandlungen erneut als Vermittlerin aufzutreten.

Moskau hat daraufhin entgegnet, Ankara habe seine Position als potenzieller Vermittler bereits verwirkt. Anfang dieser Woche erklärte der russische Außenminister Sergei Lawrow gegenüber Hürriyet, er finde Ankaras Vorgehen "verwirrend", und verwies auf den kontinuierlichen Fluss von Waffen aus der Türkei in die Ukraine.

"Bedauerlicherweise setzt Ankara seine militärisch-technische Zusammenarbeit mit dem Kiewer Regime fort. Türkische Waffen werden von den ukrainischen Streitkräften eingesetzt, um russische Soldaten und Zivilisten zu töten", sagte Lawrow. Auch sei unwahrscheinlich, dass "irgendein Land, einschließlich der Türkei, mit seinen Vermittlungsbemühungen Erfolg haben wird", da Kiew und seine Unterstützer keine Verhandlungsbereitschaft gezeigt hätten, fügte der russische Spitzendiplomat hinzu.

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