Europa

Ostseeblockade gegen Russland: Selbstzerstörerische Kühnheit am Rande des Absurden

Zusammen mit Polen, Schweden und Finnland wollen die baltischen Zwergstaaten die Ostsee für die russische Marine sperren. Den US/NATO-Eliten scheint dieser Wahnsinn völlig recht zu sein. Aber welche Strategie steckt dahinter? Das Beispiel Ukraine könnte uns die Antwort auf diese Frage geben.
Ostseeblockade gegen Russland: Selbstzerstörerische Kühnheit am Rande des AbsurdenQuelle: Gettyimages.ru © Michal Fludra/NurPhoto

Von Rainer Rupp

Es scheint, als hegten die mächtigen Nationen Estland und Finnland trotz ihrer bescheidenen Größe starke Ambitionen, nämlich im Alleingang zu den unerschrockenen Verteidigern der Ostsee gegen die russischen Barbaren zu werden. Der aktuelle Held der estnischen Verteidigung, Kommandeur Andrus Merilo, verkündete mit vor Tapferkeit und Stolz geschwellter Brust vor wenigen Tagen öffentlich die gemeinsam mit Finnland ausgeheckten Pläne, den gesamten östlichen Teil der Ostsee für russische Schiffe zu schließen.

Ja, diese kleinen, aber tapferen nordischen Nationen sind bereit, die furchterregende russische Marine herauszufordern. So viel bewundernswerten Mut hat bisher nicht einmal die vergleichsweise viel mächtigere deutsche Bundesmarine gezeigt. Bei unseren Matrosen hat Pistorius offensichtlich noch nicht genug für die Kriegsertüchtigung getan.

Aber wirklich, was denken sich Finnland und Estland dabei? Schließlich hat die Ukraine – mit voller US- und NATO-Unterstützung – immer noch Schwierigkeiten, Russland zu besiegen, ein Land mit einer mächtigen Armee, mit großen Industriekapazitäten, fortschrittlichen Waffen, unendlichen Rohstoffen und einer vergleichsweise riesigen Bevölkerung. Und dennoch haben wir Estland und Finnland mit ihren winzigen Einwohnerzahlen, die denken, sie könnten irgendwie eine Seeblockade gegen Russland durchsetzen, ohne dass sie in den Verdacht kommen, unter Größenwahn zu leiden.

Die Idee für eine Seeblockade gegen Russland in der Ostsee ist nicht neu. Bereits vor einem Jahr wurde sie vor allem von den beiden baltischen "Gift-Zwergstaaten" Estland und Lettland lanciert, zu denen das neue NATO-Mitglied Finnland seither hinzugestoßen ist. Bei all der rundum begeisterten Kriegsbereitschaft gegen Russland, um zur Durchsetzung der chaosbasierten westlichen Unordnung bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen, wollten die Giftzwerge und Finnland nicht abseitsstehen und so haben sie ihre eigene grandiose Idiotie entwickelt.

Ursprünglich wollte man auch noch weitere Ostseestaaten mit ins Boot nehmen. So hatte der Kommandeur der estnischen Streitkräfte, General Martin Herem, Anfang des Jahres gesagt: "Zusammen mit Polen, und mit Schweden und Finnland, die gerade der NATO beigetreten sind, sollten wir in der Lage sein, eines unserer Hauptziele zu erreichen, nämlich die mögliche Blockade der Ostsee." Der lettische Präsident schien dies zu unterstützen, indem er hinzufügte: "Um auf die offensichtliche russische hybride Kriegsführung zu antworten und unsere kritische Infrastruktur zu schützen, müssen wir sagen, dass wir die Ostsee für russische Schiffe sperren können."

Daraufhin hatte der ehemalige hochrangige britische Marineoffizier Tom Sharpe in der konservativen britischen Tageszeitung The Telegraph einen vernichtenden Kommentar über die Blockadepläne der "Giftzwerge" veröffentlicht. Unter dem Titel "Aufrufe zur 'Blockade' Russlands im Baltikum machen keinen Sinn" schrieb er: 

"Laut internationalem Recht, insbesondere der Seerechtskonvention der Vereinten Nationen (UNCLOS), ist eine Blockade entweder illegal oder extrem schwierig durchzuführen. Jede Form der Blockade würde als Kriegshandlung angesehen werden, was angesichts des geopolitischen Kontextes problematisch wäre."

Der Autor kritisiert auch die Heuchelei des Westens, der das Prinzip der "Freiheit der Schifffahrt" in strategischen Gebieten wie der Straße von Taiwan und dem Südchinesischen Meer hochhält, während er gleichzeitig mögliche Einschränkungen in der Ostsee diskutiert. Dieser doppelte Standard könnte die Glaubwürdigkeit des Westens schädigen.

Zugleich hebt der Artikel die Ineffizienz der vorgeschlagenen Blockade hervor. Selbst wenn sie umgesetzt würde, wäre Russland weiterhin fähig, Öl über andere Routen wie das Schwarze Meer, die Arktis oder den Pazifik zu exportieren.

Nicht zuletzt bezweifelte der Autor die Praktikabilität einer Blockade und fragt, wer denn genau die notwendigen militärischen Mittel dafür bereitstellen würde. Er warnte, dass das Drohen mit illegalen oder unrealistischen Plänen lediglich die kollektive Verteidigung der NATO schwächen würde.

Zusammenfassend bezeichnete Sharpe die Idee der Blockade als "unsinnig", denn sie sei weder rechtmäßig noch praktisch, noch könnte sie strategisch funktionieren. Stattdessen würde sie das Risiko einer Eskalation und sogar eines Krieges bergen, ohne greifbare Vorteile zu bieten.

Mit vernünftigem Menschenverstand lassen sich die Blockadepläne der baltischen Giftzwerge nicht ergründen. Sollten diese Länder einen militärischen Konflikt mit Russland provozieren, würden sie zweifellos die volle Macht des Moskauer Arsenals zu spüren bekommen. Die selbstzerstörerische Kühnheit balanciert am Rande des Absurden.

Die Situation wird noch verwirrender, wenn man bedenkt, dass Russland gegenüber der Ukraine – einem Land, das die Russen trotz alledem noch als "brüderlich", wenn auch als verführt und fehlgeleitet betrachten – beim Einsatz militärischer Mittel immer noch eine gewisse Zurückhaltung zeigt. Doch gegenüber den baltischen und skandinavischen Staaten würde keine solche Zurückhaltung gelten.

Was noch lächerlicher ist, ist die Tatsache, dass diese Länder einfach den Befehlen aus dem Ausland folgen. Ihre herrschenden Eliten scheinen viel mehr daran interessiert zu sein, den Interessen der Mächtigen jenseits des Ozeans zu dienen, als die ihrer eigenen Völker zu schützen. Aber vielleicht ist das nicht so überraschend, wenn man bedenkt, dass die anti-russische Propaganda in diesen Regionen einen Höhepunkt erreicht hat. Das beste Beispiel dafür ist die manisch-verstörte Russenhasserin Kaja Kallas, bis vor kurzem die Ministerpräsidentin, oder besser gesagt "Oberbürgermeisterin" des 1,6 Millionen Einwohner zählenden Estland mit einem aktiven Militärpersonal von 6500. Zum Vergleich: In einem kleinen Moskauer Stadtteil leben mehr Menschen als in Kallas' Heimatland.

Kaja Kallas träumt z.B. öffentlich davon, Russland in viele kleine Länder aufzuteilen. Wie klein? Klein genug, um für die baltischen Schoßhündchen nicht bedrohlich zu wirken. Die Haupteigenschaft dieser kleinen baltischen Wadenbeißer besteht darin, bei der Erwähnung von Russland hysterisch zu kläffen, damit größere Hunde mitmachen. Soziales Bellen ist ein bekanntes Verhalten von Hunden, das Kallas für sich zu nutzen weiß.

Als ausgesprochener NATO-Troll hat Kallas so unermüdlich gegen Russland gekläfft, dass sie für höhere Weihen vorbestimmt war. Von der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von den SkandaLeyen wurde sie jüngst zur EU-Spitzendiplomatin gekürt. Als außenpolitische Hüterin des "Europäischen Gartens" ihres Vorgängers Josep Borrell kann sie nun nach Herzenslust die diplomatischen Ressourcen der EU auf Kriegskurs gegen Russland einsetzen. Und dazu gehört auch der von ihr von Anfang an unterstützte Plan zur Ostsee-Blockade Russlands.

Auf den ersten Blick mutet dieser Plan wie ein schlecht durchdachtes politisches Theater an: Russland in der Ostsee zu blockieren?! Offensichtlich glauben die Giftzwerge mit ihrer großen Bevölkerung, wirtschaftlichen Schlagkraft und ihrem hochgerüsteten Militär ein maritimes Wunder vollbringen und die russische Marine blockieren zu können. Aber egal wie verrückt der Plan ist, Kallas und Co. haben es geschafft, gerade genug öffentliche Unterstützung zu gewinnen, um es für Dummköpfe realisierbar erscheinen zu lassen.

Und dem Westen scheint dieser Wahnsinn völlig recht zu sein, wenn diese skandinavischen und baltischen Staaten mit ihren Provokationen weitermachen und sich einem Konflikt nähern, den sie niemals gewinnen könnten. Aber welche Strategie steckt dahinter? Das Beispiel Ukraine könnte uns die Antwort auf diese Frage geben:

Genau wie die Ukraine brauchen auch die skandinavischen und baltischen Staaten und auch Polen Russland nicht besiegen; sie müssen nur dafür sorgen, dass Russland beschäftigt bleibt – gezwungen wird, weiter Geld, Ressourcen und militärische Stärke für die Verteidigung seiner Grenzen aufzuwenden. Und der Westen scheint bestrebt zu sein, dieses Modell auch anderswo zu wiederholen, indem er mehr Grenzspannungen schafft, z.B. in Transnistrien und jetzt sogar wieder in Georgien im Visier hat.

Derweil wird die Bevölkerung von Estland, Lettland, Finnland und seinen skandinavischen Freunden von ihren US-zentrierten Politeliten direkt in die Gefahrenzone eines militärischen Konflikts mit Russland getrieben. Und wenn am Ende Tallinn, Helsinki oder sogar Kopenhagen von der Landkarte verschwinden, werden die westlichen Puppenspieler, die die Fäden ziehen, keine Träne vergießen.

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