Verwirrung bei französischen Ermittlern: Milliardär Durow gibt Jahreseinkommen von 24 Cent an
Der Gründer des Messenger-Dienstes Telegram, Pawel Durow, hat gegenüber Ermittlern ein Jahreseinkommen von nur einem Dirham – umgerechnet 24 Eurocent – angegeben. Diese Aussage hat bei den französischen Ermittlern für große Verwirrung gesorgt, berichtet die Zeitung Le Monde. Der Dirham ist die Währung der Vereinigten Arabischen Emirate, wo Durow seit einigen Jahren lebt.
Der Unternehmer zeige gerne seinen asketischen Lebensstil und propagiere ein Leben ohne Alkohol, Kaffee, Milchprodukte, Fleisch und Medikamente sowie morgendliche Eisbäder und Meditationen in der Wüste, so die Zeitung.
Dass Durow sein Jahreseinkommen mit einem Dirham angebe, stehe jedoch im Widerspruch zu den Vermögensschätzungen, heißt es. Verschiedene Quellen beziffern sein Vermögen auf bis zu 15 Milliarden Dollar (rund 13,4 Millionen Euro).
Der Russe besitzt das gesamte Aktienkapital von Telegram, einem der weltweit beliebtesten Messenger-Dienste, dessen Wert von mehreren Investmentfonds auf rund 30 Milliarden Dollar geschätzt wird. Außerdem erhielt er 300 Millionen Euro, als er vor zehn Jahren seine Anteile am sozialen Netzwerk VKontakte verkaufte.
Allein im Jahr 2023 bot er bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Dubai 8,5 Millionen Euro für ein exklusives Autokennzeichen.
Ende August 2024 wurde der 39-jährige Unternehmer am Pariser Flughafen festgenommen. Ihm werden schwerwiegende Vorwürfe gemacht, darunter die Mittäterschaft bei der Verbreitung von Drogen und Kinderpornografie. Die Ermittlungen begannen, nachdem die Geschäftsführung von Telegram nicht auf ein Auskunftsersuchen der französischen Behörden reagiert hatte.
Die Pariser Staatsanwaltschaft und die Ermittler schlugen eine Kaution in Höhe von 20 Millionen Euro für seine Freilassung vor. Der zuständige Richter reduzierte den Betrag jedoch auf fünf Millionen Euro.
Durow, der 2014 aus Russland auswanderte und seither in Dubai lebt, hat sich stets als Verfechter von Privatsphäre und Meinungsfreiheit positioniert. Daher weigerte er sich mehrmals, Informationen über Telegram-Nutzer an die Behörden weiterzugeben.
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