Europa

IEA-Bericht: EU erwartet Ende der Gaslieferungen aus Russland über die Ukraine

Der Transitvertrag mit Gazprom läuft Ende des Jahres aus. Ab Januar fließt kein Gas mehr aus Russland durch die Ukraine nach Europa. Die IEA berichtet, dass die EU mit einem vollständigen Ende des Gastransits über diese Route rechnen muss.
IEA-Bericht: EU erwartet Ende der Gaslieferungen aus Russland über die UkraineQuelle: Gettyimages.ru © Alexandra Beier

Die bevorstehende Heizperiode in Europa fällt mit dem Auslaufen des Transitvertrags zwischen der EU, Naftogaz und Gazprom zusammen. Das aktuelle fünfjährige Abkommen, das die Versorgung der europäischen Kunden mit Gas aus Russland und den Transit durch die Ukraine regelt, läuft am 31. Dezember aus. Der aktuelle Vertrag wurde am 30. Dezember 2019 unterzeichnet und seitdem haben sich die politische Lage und die Situation auf dem Energiemarkt in Europa völlig geändert.

Die Gasflüsse über diese Route betragen derzeit weniger als 5 Prozent der gesamten Erdgasversorgung des Kontinents, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Trotzdem reiche diese Menge beziehungsweise deren Fehlen aus, um die Energiesicherheit und die Preisbildung auf dem Kontinent zu beeinflussen.

Laut einem Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA), der am Donnerstag veröffentlicht wurde, stehen der Ukraine und ihren benachbarten Ländern ein harter Winter bevor. Die IEA rechnet mit einem Ende der Gasflüsse aus Russland durch die Ukraine. "Es ist nicht ausgeschlossen, dass noch irgendeine Art von Vereinbarung über die Fortsetzung der Transitströme gefunden werden kann", so die IEA in dem Bericht. "Aber die Basisfallprognose ist, dass die russischen Transitströme über die Ukraine ab Januar 2025 eingestellt werden."

Nach dem Auslaufen des Transitvertrags zwischen Gazprom und Naftogaz muss die Ukraine die Gasversorgung aus Mittel- und Osteuropa sicherstellen, so die IEA.

Für mehr als 50 Jahre seien es die Gaslieferungen gewesen, die Russland, Europa und die Ukraine verbunden hätten, so Bloomberg. Nach dem Zerfall der Sowjetunion sei die Transitfrage ein Teil der angespannten Beziehungen zwischen Kiew und Moskau gewesen. Diese Ära könnte bald enden, auch wenn einige Länder wie Österreich und die Slowakei noch immer russisches Gas importierten. 

Die Empfänger des Gases aus Russland haben noch andere Optionen für den Transit über die Ukraine in Erwägung gezogen wie zum Beispiel Lieferungen aus Aserbaidschan. Es ist aber unklar, wie dieses Gasliefersystem funktionieren soll, berichtet Bloomberg.

Einer der wichtigsten Abnehmer von Gas, das durch die Ukraine geleitet wird, ist Moldawien. Das Auslaufen der Transitvereinbarungen zwischen Moskau und Kiew bereite dem Land große Sorge, heißt es. Wie die IEA berichtet, stehe Moldawien vor einer "erheblichen Unsicherheit bei den Gaslieferungen", die nach der Beendigung des Abkommens wahrscheinlich viel teurer sein würden. Obwohl Chișinău sich auf verschiedene Szenarien vorbereite, sei das Land mit Risiken für seine Energiesicherheit konfrontiert. 

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