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Selenskij: Müssen das "bequeme Leben" der einfachen Russen zerstören

Das "bequeme Leben" einfacher Russen müsse zerstört werden, so der ukrainische Präsident. Denn laut Wladimir Selenskij fürchtet sich Putin nur vor dem Zorn des eigenen Volkes. Das müsse deshalb den "Preis des Krieges verstehen" lernen, so Selenskij.
Selenskij: Müssen das "bequeme Leben" der einfachen Russen zerstörenQuelle: Gettyimages.ru © Leon Neal/Getty Images

Die russische Gesellschaft anzugreifen und das "bequeme Leben" der einfachen Leute zu zerstören, sei der einzige Weg, Wladimir Putin zum Verhandeln zu bringen, meint der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij.

Selenskij äußerte sich in einem Interview mit Fareed Zakaria von CNN, das am Sonntag ausgestrahlt wurde. Putin wolle keinen Frieden aushandeln, um den Konflikt zwischen den beiden Ländern zu beenden, behauptete er und meinte, dass nur die öffentliche Meinung im eigenen Land ihn dazu zwingen könne.

"Ich bin sicher, dass er nur vor einer Sache Angst hat. Vor keinem Führer, keinem Land, vor gar nichts. Er hat Angst vor seiner Gesellschaft, dem russischen Volk", so Selenskij.

"Wenn das russische Volk in Gefahr ist, wenn es kein bequemes Leben hat, wenn es ohne Energie lebt, wie unser Volk, wird es den Preis des Krieges verstehen. Es wird damit nicht zufrieden sein und beginnen, ihn, Putin, zu beeinflussen."

Moskau hat im Laufe des Konflikts wiederholt seine Bereitschaft zu Verhandlungen bekundet. Zu Beginn der Feindseligkeiten waren beide Seiten sogar kurz davor, in Istanbul ein Friedensabkommen zu schließen, doch wurden die Gespräche aufgrund des Drucks der westlichen Unterstützer der Ukraine abgebrochen.

Seitdem hat Kiew mehrere Schritte unternommen, um die Wiederaufnahme möglicher Gespräche zu verhindern, darunter das ausdrückliche Verbot von Verhandlungen mit Moskau durch Selenskij.

Die Haltung Russlands zu Verhandlungen hat sich jedoch im Zuge der seit Anfang August andauernden ukrainischen Invasion in der russischen Region Kursk geändert. Der Angriff veranlasste den russischen Präsidenten, ein Waffenstillstandsangebot zurückzuziehen, das er Anfang des Jahres unterbreitet hatte. Zuvor hatte Putin erklärt, er würde einen sofortigen Waffenstillstand unterstützen, wenn Kiew bestimmten militärischen und politischen Zugeständnissen zustimmt.

Die offensichtliche Änderung der Moskauer Position wurde von anderen hochrangigen russischen Vertretern, darunter dem ehemaligen Verteidigungsminister und Vorsitzenden des Sicherheitsrates, Sergei Schoigu, weiter ausgeführt. Vergangene Woche beschuldigte Schoigu Kiew des "Terrorismus auf höchster Ebene" wegen seiner Versuche, das Kernkraftwerk Kursk anzugreifen.

"Wir haben nicht mit Terroristen verhandelt, verhandeln nicht und werden nicht verhandeln – und genau das sind sie", erklärte er.

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